Mülheim. Wie sieht Mülheim aus durch die Linse junger Leute? Kunstmuseum und Fotograf Heiko Tiemann gehen mit Jugendlichen auf die Suche. Jetzt anmelden.

Für die einen mag es immer noch die „sympathische Stadt an der Ruhr“ sein – aber was ist Mülheim eigentlich für junge Leute? Vielleicht „tote Hose in der City“ oder „chilliger Treff am Ruhrufer“? Gute Frage, der das Museum Temporär auf den Grund gehen will. In „Bilder meiner Stadt“ sollen Kinder und Jugendliche die Ruhrstadt aus ihrer Perspektive fotografieren.

Was machst du hier gern, was macht deine Stadt so besonders? Mit dem eigenen Smartphone oder einer Kamera, die gestellt wird, suchen sie die Orte auf, an denen sie gerne sind – und solche, die sie lieber meiden. Wo etwas passieren muss. Der junge Blick auf die Stadt, die aktuell in vielerlei Hinsicht – klimatisch, wirtschaftlich, in der Bildung und beim Wohnen – im Umbruch ist, könnte manche Debatte noch einmal beflügeln. Muss er vielleicht sogar.

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Bilder meiner Stadt lässt Jugendliche zu Wort kommen

Fotograf Heiko Tiemann blickt auf Lebenswirklichkeiten. 2017 waren es die von Menschen mit Behinderungen. Im April startet er ein Projekt mit Jugendlichen: Bilder meiner Stadt.
Fotograf Heiko Tiemann blickt auf Lebenswirklichkeiten. 2017 waren es die von Menschen mit Behinderungen. Im April startet er ein Projekt mit Jugendlichen: Bilder meiner Stadt. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Beim Einfangen ihrer Lebenswelt hilft den Jugendlichen der Fotograf Heiko Tiemann. Bereits 2017 hatte der Düsseldorfer Künstler und Dozent die Wirklichkeit von Menschen mit Behinderungen eingefangen, die sich nicht selten am Rand der Gesellschaft empfinden – „Die im Dunkeln“ hatte er seine Ausstellung in Anspielung darauf getauft. Sie war vor drei Jahren im Kunstmuseum zu sehen.

„’Bilder meiner Stadt’ ist auch ein soziales Projekt“, erläutert Museumsleiterin Beate Reese. Nicht nur, weil es Jugendlichen zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Umfeld anstiften will. Sondern auch, weil sie sich hier ausprobieren können, Medienkompetenzen erwerben, wenn es um die eigene Ausstellung geht. Wie organisiere ich eine Ausstellung, wie präsentiere ich meine Bilder, wie ist die Hängung in einem Museum – „sie lernen die ganze kuratorische Arbeit kennen“.

Das fünftägige Projekt startet schon am Samstag, 4. April. Bis zum 1. April kann man sich dafür per E-Mail bewerben unter: freizeit.muelheim-ruhr.de. Die Ausstellung soll vom 21. Mai bis 21. Juni im Kunstmuseum Temporär an der Schloßstraße 28 zu sehen sein. Eröffnung: 20. Mai, 17 Uhr.