Mülheim. In Mülheim klagen nur wenige Asia-Restaurants über massive Umsatzrückgänge seit der Coronavirus Schlagzeilen macht. Manche kämpfen um Kunden.

Während in Nachbarstädten offenbar asiatische Restaurants über einen massiven Rückgang an Gästen klagen, seit der Coronavirus Schlagzeilen macht, zeichnet sich in Mülheim ein differenziertes Bild ab: „Unsere Gäste fragen nach unseren Familien, aber sie bleiben nicht weg“, sagt eine Mitarbeiterin im beliebten „Asia 1973“ an der Düsseldorfer Straße in Saarn.

Die Sorge um eine mögliche Ansteckungsgefahr hat teilweise seltsame Blüten getrieben: In Essen haben das verschiedene Restaurants an der Kasse gemerkt – sie sprechen teils von deutlichen Einbußen von mehreren hundert Euro am Tag und 30 bis 40 Prozent Umsatzrückgang. Grund: Die Gäste scheinen asiatische Gastronomien zu meiden, weil sie befürchten, sich beim Personal anstecken zu können. Auch von Misstrauen gegen alle Menschen mit „asiatischem Aussehen“, von verstecktem Rassismus ist die Rede.

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Teilweise Umsatzeinbußen um 60 Prozent

Denn dabei spielt es offenbar keine Rolle, ob die Gastro-Angestellten überhaupt in den betroffenen Regionen waren oder gar aus Japan, Vietnam oder Korea stammen. Bringdienste sind weniger stark betroffen. Die Zurückhaltung an der Imbiss-Theke oder im Restaurant erleben dagegen manche Mülheimer Gastronomien sehr deutlich: „Es kommen sehr viel weniger Kunden zu uns. Normalerweise hätten wir hier jetzt zehn Gäste und Bestellungen – aktuell kochen wir Bestellungen für vier Kunden“, sagt Thuy Thi Nguyen, Geschäftsführerin im Hot-Wok am Dickswall.

Umsatzeinbußen also von knapp 60 Prozent verzeichnet sie. Seit einem Monat – seit der Corona-Virus täglich die Schlagzeilen der Presse macht – geht das so. „Ich verstehe die Sorgen der Gäste, ich wäre ja auch vorsichtig“, kann Nguyen das Verhalten nachvollziehen. Dennoch: Die Krisensituation in China trifft den Imbiss in Mülheim hart. Was man dagegen machen kann? „Ich weiß es nicht, ich hoffe nur, dass es bald unter Kontrolle ist“, sorgt sich die Geschäftsführerin um die Zukunft. Bis dahin muss sie durchhalten.

Corona-Virus ist bei Stammkunden ein Thema, manche fragen, wie es der Familie geht

Im renommierten „Asia 1973“ – seit mehr als 30 Jahren im Saarner Dorf – hat man diese Sorge noch nicht. Einen Rückgang bei den Bestellungen und Besuchen hat das Restaurant nicht zu beklagen. „Die meisten unserer Gäste sind Deutsche. Und natürlich ist der Corona-Virus bei unseren Stammkunden ein Thema“, sagt eine Mitarbeiterin, „aber wir bekommen eher positive Nachfragen, wie es unseren Angehörigen geht. Ansonsten vertrauen uns die Gäste, weil unsere Angestellten gesund sind.“