Mülheim. Der junge Hammond-Organist Simon Oslender stellt die erste unter eigenem Namen produzierte CD in Mülheim vor. Der 22-Jährige gilt als Wunderkind.
Der Ruf des Wunderkindes eilt Simon Oslender voraus. So lobten den 22-jährigen Hammond-Organisten und Pianisten aus Aachen sogar prominente Kollegen wie Bill Evans oder Wolfgang Haffner, die das große Talent dieses hoch virtuosen Musikers schnell erkannten, und die sich seine musikalischen Dienste in ihren Bands sicherten.
Wer Oslender im vergangenen Jahr in der Sol Bar im Konzert mit Schlagzeuger Haffner und Gitarrist Ulf Wakenius erlebte, der schwärmt heute noch davon. Jetzt hatte der dynamische Organist mit dem bluesigen und unwiderstehlichen Groove zum Release-Konzert seiner ersten unter eigenem Namen produzierten CD „About Time“ erneut in die Sol Bar eingeladen. Nun im Quartett, stand Oslender, ein Schüler des langjährigen WDR-Bigband-Keyboarders Frank Chastenier und Mitbegründer der Funk-Band „Pimpy Panda“, gemeinsam mit Gitarrist Hanno Busch, Bassist Claus Fischer und Schlagzeuger Henrik Smock auf der Bühne des Sol-Konzertsaales. Ansonsten schmücken diese CD-Aufnahme aber auch die großen Namen wie eben Wolfgang Haffner, Randy Brecker oder Christopher Dell, die bei den Eigenkompositionen Simon Oslenders willkommene Gäste waren.
Junger Musiker ist älteren Kollegen und Orgel-Virtuosen ebenbürtig
Wie die Fans des intensiven Hammond-Sounds Oslenders stets schnell erkennen, steht der junge Mann aus Aachen mit älteren Kollegen und Orgel-Virtuosen wie Joey di Francesco, Barbara Dennerlein oder Larry Goldings spieltechnisch durchaus auf einer Höhe. Eröffnet wurde der Abend mit eher lockerem West-Coast-Jazz im Stile von Bands wie Steely Dan. Auch auf „Warehouse“ spielt Simon Oslender sehr entspannt Piano, und dann durfte sich das Publikum auch noch auf gepflegte Musik von Sting freuen.
Was alles sehr schön und locker von einer guten Band gespielt war, aber die groovige Energie, die man in Oslenders Trio mit Wakenius und Haffner im vergangenen Jahr genießen durfte, war zumindest in den ersten Stücken kaum wiederzufinden, wurde aber offenbar auch nicht vermisst. Man darf auf die weitere Entwicklung dieses großen Talents gespannt sein. Viel Beifall im restlos ausverkauften Haus.