Mülheim. Mülheimer Katholiken zum Synodalen Weg: In Umfrage werden mehr Mitsprache, Gleichberechtigung und ein anderer Umgang mit dem Zölibat gefordert.
Nach der Diskussion in der Wolfsburg äußerten sich einige Mülheimer Gemeindemitglieder zum Synodalen Weg.
Michaela Menne aus Styrum meint: „Ich hoffe auf Reformimpulse. Aber ich bin sehr kritisch, ob der Anspruch auf Reformen am Ende auch eingelöst wird. Wichtig ist, dass wir die Jugendlichen stärker in die Kirche mit hineinnehmen. Wir müssen als Ältere auf die Jüngeren zugehen und unsere Gottesdienste so gestalten, dass die Glaubensvermittlung auch in einer für die Jugend verständlichen Form gelingen kann, damit unsere Kirche eine Zukunft hat.“
Forderung: Autoritäre und absolutistische Elemente sollten aus der Kirche verschwinden
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Gleich mehrere Saarner Katholiken aus der Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt waren bei der Diskussion über den Synodalen Weg dabei. Gisela Münch: „Ich bin dankbar für die Offenheit und den Weitblick unseres Bischofs und unseres Generalvikars. Das schafft Glaubwürdigkeit. Aber dies sehe ich leider nicht in der Gesamtheit der deutschen Amtskirche und ihrer Bischöfe. Ich warte ab, was der Synodale Weg bringt. Zurzeit kann man darüber nur spekulieren. Ich bin froh, dass er die Reformdiskussion angestoßen hat. Wir brauchen in der Kirche eine Gleichberechtigung der Frauen. Autoritäre und absolutistische Elemente müssen verschwinden. Und der Zölibat sollte für Priester keine Pflicht mehr sein, sondern, wenn, dann eine freiwillige und persönliche Entscheidung sein.“
Henny Reinke, Verena Gimbel und Dorothee Laufs glauben nicht daran, dass sie es noch erleben werden, dass Frauen in der katholischen Kirche zu Priesterinnen geweiht werden. Sie sprechen sich für mehr Mitsprache der Kirchenmitglieder aus, etwa bei der Verteilung der Kirchensteuermittel. Sie sind skeptisch, ob der Synodale Weg große Reformen voranbringen wird, hoffen aber auf „kleine Reformschritte“ und die selbstkritische Reflektion der kirchlichen Amtsträger.
Katholische Kirchenmitglieder wollen ihre Amtsträger selbst wählen können
Dr. Ursula Forster wünscht sich eine katholische Kirche, „die demokratisch verfasst ist, und in der wir Kirchenmitglieder unsere Amtsträger wählen können und nicht vorgesetzt bekommen.“ Diakon Hans-Georg Keller hofft auf eine Kirche, deren Mitglieder „die Einheit in Vielfalt“ und „die Freiheit der Kinder Gottes leben“. Er glaubt, dass der Übergang von einer Kirchensteuer zu einer Kultsteuer, bei der jeder individuell entscheiden könne, welche soziale, kulturelle oder religiöse Institution er mit seinem Steuergeld unterstützen wolle, die Kirche freier und den Menschen zugewandter werden lassen könne.