Mülheim. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in Mülheim unterwegs sind und gefragt werden: „Wat machen Sie denn da?“ Es könnte Inge Merz sein.
„Wir sind gerade in der Küche dabei, die Menüs fertig zu machen für das A-la-carte-Geschäft“, sagt Jörg Thon, Chef vom Haus Bürgergarten in Eppinghofen. „Wir haben außer den Speisen auf der Karte auch eine wechselnde Tageskarte für den Mittagstisch. Außer Dienstag, da ist Ruhetag. Sonntags gibt es den bei unseren Gästen besonders beliebten Sauerbraten vom Hirsch in Rotweinsoße, dazu Apfelrotkraut und Kartoffelklöße. Das ist unsere Spezialität, da wir das Fleisch auch selber in Rotweinbeize einlegen.“
Beruf noch zu DDR-Zeiten in Gera gelernt
Und mit „wir“ schließt sich der Chef des Bürgergartens, dem auch der „Ratskeller“ gehört, mit ein. „Ja, ich koche auch selbst und bin aus Leidenschaft Gastronom. 1985 bis 1987 habe ich in Gera in einem großen internationalen Hotel gelernt, also noch zu DDR-Zeiten. Seitdem bin ich immer noch in meinem Beruf tätig.“
Gute Vorbereitung verringert Stress in der Küche
Stress in der Küche? Der 50-Jährige nickt: „Ja klar, das ist punktueller Stress. Dem sollte man als Koch gewachsen sein. Aber man kann sich das Leben durch gute Vorbereitung leichter machen. Wir im Bürgergarten und im Ratskeller vertreten weiterhin die ,gute deutsche Küche’ im besten Sinne. Das heißt saisonal und regional kochen. Es gibt vorwiegend das Gemüse, das zu bestimmten Zeiten im Jahr reif ist und möglichst auch aus der Region stammt.“ Jetzt „brennt“ es aber in der Küche; der kochende Chef, man könnte auch sagen Chef-Koch, wird dringend gebraucht.