Mülheim. Dank Spenden von Nachbarn kann die Stadt den alten Mülheimer Friedhof erst einmal in Ordnung halten. Doch der Geldfluss darf nicht versiegen.

Der ehemalige Friedhof in Holthausen wird weiterhin gepflegt. Seit Jahrzehnten ist die Fläche zwischen Röntgen- und Virchowstraße als Begräbnisareal aufgegeben. Sie dient aber weiterhin als Grünanlage für die Nachbarschaft. Einige Gräber werden noch von Privatpersonen gepflegt. Auch das Drumherum wird weiterhin in Schuss gehalten, obwohl die Stadt aus Geldmangel die Grünpflege auf diesem Bereich auf das Notwendigste beschränken wollte.

Auftrag zur Pflege wird vergeben

Diese gute Nachricht brachte Sylvia Waage, Leiterin des Grünflächen- und Friedhofsamtes, in die Bezirksvertretung 1. Die notwendigen 10.000 Euro sind auf dem Spendenkonto der Stadt eingegangen. „Wir können jetzt den Auftrag vergeben“, kündigte Waage an. Mit Stand vom 15. Januar waren insgesamt 10.381,15 Euro eingegangen.


Das wertet die Grünflächenverwalterin als positives Zeichen, „so dass wir auch in 2021 mit dem verabredeten Pflegeprogramm auf dem ehemaligen Friedhof fortfahren können“. Aber der Spendenfluss dürfe nicht versiegen. „Wir brauchen für jedes Jahr 10.000 Euro in Holthausen.

Stadt und Anlieger haben Lösung verabredet

Nachdem bekannt geworden war, dass die Stadt die Grünpflege auf dem früheren Begräbnisfeld kürzen muss, hatten sich Anlieger und Holthauser dagegen gewehrt. Sie gründeten eine Gemeinschaft, die sich für den alten Friedhof „in einem gepflegten und ordentlichen Zustand“ einsetzte. In mehreren Gesprächen mit dem Grünflächen- und Friedhofsamt wurde eine Lösung verabredet. Dezernent Peter Vermeulen moderierte das Projekt.


Die Nachbarn organisieren die Werbung für die Spenden. Wenn der notwendige Betrag eingeht, regelt die Stadt die Pflege. „Am Friedhof sind Erklärungen und Aufrufe angebracht, die das Projekt erläutern. Wer spenden möchte, kann einen Zettel ziehen und mitnehmen, auf dem alle notwendigen Daten erfasst sind“, lobte Sylvia Waage den Einsatz der Nachbarschaftsinitiative. Bald werden dort viele Krokusse blühen.

Gutes Beispiel kann Schule machen

Die Ortspolitiker bedankten sich ebenfalls für den Einsatz der Bürger. Solch ein gutes Beispiel könnte Schule machen und sei vielleicht demnächst auch für andere Projekte umsetzbar, hieß es aus den Fraktionen. Für Zahlungen erstellt die Stadt eine Spendenquittung, wenn die vollständige Adresse angegeben wird.


Spendenkonto der Stadt Mülheim an der Ruhr: Sparkasse Mülheim, IBAN-Nummer: DE78 3625 0000 0300 0001 00, Kassenzeichen: 9900000003792