Mülheim. Beim Dokumentarfilmfest „Stranger Than Fiction“ gehört auch Mülheim wieder zu den Spielorten. Zwei sehr unterschiedliche Filme laufen hier.

„Stranger Than Fiction“: Für Dokumentarfilm-Fans, die guten Stoff im richtigen Kino sehen wollen, nicht zu Hause streamen, ist dieses Festival alljährlich ein Highlight. Vom 31. Januar bis zum 12. Februar läuft es wieder in neun NRW-Städten, bereits zum 22. Mal, und auch das Mülheimer Programmkino Rio ist als bewährter Spielort erneut dabei.

Hier kann man unter anderem den Film „Space Dogs“ erleben, der im Festivalprogramm besonders hervorgehoben wird, als „herausragendes Beispiel für neue Erzählformen des Dokumentarischen“. Die österreichisch-deutsche Produktion ist mit Hilfe des Gerd-Ruge-Stipendiums der Film- und Medienstiftung NRW entstanden, von dem junge Künstler profitieren. „Space Dogs“ hat 2019 den Hauptpreis des wichtigen Festivals Viennale gewonnen.

Mit Straßenhunden in Moskau unterwegs, auf den Spuren von Laikas Geist

Inhaltlich dreht sich der Film um Laika, einst Moskauer Straßenhündin, die 1957 ins Weltall katapultiert wurde - allerdings schon wenige Stunden nach dem Start der Rakete starb. Inspiriert von der Legende, wonach Laikas Geist bis heute durch die Straßen von Moskau zieht, haben Levin Peter und Elsa Kremser für ihren Dokumentarfilm zwei Straßenhunde auf nächtlichen Streifzügen durch die russische Hauptstadt begleitet.

Die Aufführung am Montag, 3. Februar, um 20 Uhr im Mülheimer Rio-Kino am Synagogenplatz ist als Werkstattgespräch konzipiert. Die Gerd-Ruge-Stipendiaten sind dabei und berichten von ihren Erlebnissen rund um die „Space Dogs“.

Die eigene Mutter begleitet auf dem Weg aus einer Alptraum-Ehe

Schon am Samstag, 1. Februar, um 18 Uhr macht das Dokumentarfilmfestival mit dem Titel „Una Primavera“ in Mülheim Station. Regisseurin Valentina Primavera hat mit der Kamera ihre Mutter auf einem schwierigen Weg begleitet - nach vier Ehe-Jahrzehnten voller Beleidigungen, Demütigungen und Gewalt möchte sie ihre Leben selber in die Hand nehmen.

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Bereits zum 22. Mal findet „Stranger Than Fiction“ in diesem Jahr statt. Insgesamt wurden fast 20 Filme zusammengetragen, darunter auch einige, in denen Menschen oder Schauplätze in NRW die Hauptrolle spielen - etwa „Autobahn“, eine Langzeitdoku über den Kurort Bad Oeynhausen, oder „Spaßmacher“ über den Arbeitsalltag von Alleinunterhaltern.

Beteiligt sind neben dem Mülheimer Rio auch Lichtspielhäuser in Bochum, Brühl, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster. Das komplette Festivalprogramm und alle Infos gibt es auf www.strangerthanfiction-nrw.de.