Mülheim. Auf dem Parkplatz von Rewe Lenk in Saarn versammeln sich am Freitag engagierte Mülheimer Bauern. Sie wollen nichts verkaufen. Sie wollen reden.
Zum Start der Grünen Woche in Berlin laufen seit diesem Freitagmorgen wieder Bauernproteste – bundesweit und auch in mehreren Ruhrgebietsstädten. Die Mülheimer Landwirte planen eine etwas andere Aktion: Auf einem Supermarkt-Parkplatz in Saarn möchten sie mit den Menschen direkt ins Gespräch kommen.
Mit Verbrauchern über Düngeverordnung oder Insektenschutz diskutieren
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Unter dem Motto „NRW blüht auf“ sind Mülheimer Bauern am Freitagmittag, 17. Januar, auf dem Parkplatz von Rewe Lenk an der Düsseldorfer Straße 239 vertreten. Gegen 12.30 Uhr geht es dort los, etwa zwei Stunden nehmen die viel beschäftigten Landwirte sich Zeit. „Wir wollten nicht wieder mit Treckern demonstrieren“, erklärt Hermann Terjung, Vorsitzender der Ortsbauernschaft. Obwohl zumindest ein Traktor sicher vor Ort sein wird, als Blickfang.
Vielmehr wollen sie den Dialog mit den Verbrauchern suchen, die zum Einkaufen unterwegs sind, wollen über Themen wie Düngeverordnung und Insektenschutz informieren, mit den Leuten diskutieren. Außerdem sollen Tütchen mit Blumensamen verteilt werden, damit jeder „etwas Gutes für die Insekten tun kann“, wie es in der Ankündigung heißt. „Nicht jede Supermarktkette ist für solche Aktionen zugänglich“, hebt Terjung hervor.
„Nicht jede Supermarktkette ist für solche Aktionen zugänglich“
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Den Aufruf zum Aufblühen haben sich die Mülheimer Landwirte nicht selber ausgedacht, sondern dahinter steht – wie bei den vorherigen Protestaktionen – die bundesweite Initiative „Land schafft Verbindung“. Auch in anderen Städten steuern Bauern Supermarktplätze zu diesem Zweck an.
Aber auch Traktor-Konvois sind für Freitag wieder angekündigt, unter anderem in Duisburg. Zum Auftakt der Grünen Woche, die vom 17. bis 26. Januar in Berlin stattfindet, verschärfen die Landwirte ihre Proteste gegen das geplante Agrarpaket der Bundesregierung, dessen Auflagen – so ihre tiefe Sorge – für viele Bauern existenzgefährdend seien.