Mülheim. Anlieger und Grundschule an der Augustastraße in Mülheim hatten Wild-West-Manieren beklagt. Mit ihrer Initiative für Tempo 30 scheiterten sie.

Die Augustastraße in Styrum wird keine durchgehende Tempo-30-Zone. So lautet das Ergebnis einer Diskussion in der Bezirksvertretung 2.

Die Zonen vor der Grundschule und vor dem Kindergarten bleiben jedoch Langsamfahrstellen. Das hatten sich etwa 60 Anlieger der Initiative „Tempo 30 Augustastraße“ anders gewünscht. Auch die Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Styrum, Simone Dausel, und Max Schürmann von der Feldmannstiftung hatten den Antrag unterstützt, um die Sicherheit der Kinder zu erhöhen.

Der Wunsch nach mehr Sicherheit für Kinder ist jedoch nicht so einfach zu erfüllen. „Zu den Schulschlusszeiten oder am Morgen herrschen vor der Schule Wild-West-Manieren. Einige Eltern würden am liebsten mit dem Auto bis in die Klasse fahren“, berichtete Petra Seidemann-Matschulla (CDU). Oft seien es die Eltern selbst, die ihre und andere Kinder gefährdeten.

Das Durcheinander ist haarsträubend

„Kann man nicht am Friedhof einen Elternparkplatz einrichten?“, fragte Thomas Grell (MBI). „Das macht wenig Sinn. Eltern wollen selten, dass ihre Kinder laufen. Das hat auch an der Erich-Kästner-Schule nicht funktioniert“, warf Bezirksbürgermeister Heinz-Werner Czeczatka-Simon (SPD) ein. Dort gebe es eine Elternhaltestelle auf der Nordstraße. Aber das Durcheinander sei dort „täglich haarsträubend“.

Weshalb die Anlieger-Initiative mit ihrem Ansinnen erfolglos blieb, hat einen anderen Grund: „Die Augustastraße gehört zum Vorbehaltsnetz. Auf diesen Straße ist keine durchgängige Tempo-30-Regelung erlaubt, weil sie für 50 km/h eingestuft ist“, erläuterte Sonja Knopke, Teamleiterin bei der Straßenverkehrsbehörde des Ordnungsamtes. Die Stadt könne jedoch schärfere Kontrollen zwischen Schützen- und Oberhausener Straße ansetzen.

Zu viele Straßen im Vorbehaltsnetz

„In Mülheim gehören zu viele Straßen zum Vorbehaltsnetz“, griff Axel Hercher (Grüne) die Anregung von Soja Knopke auf. Er stellte im Ortsparlament darum den Antrag, die Augustastraße aus dem Vorbehaltsnetz zu streichen. „Dann ist dort eine durchgängige Tempo-30-Zone möglich.“

Die Bezirksvertretung 2 lehnte diese Empfehlung an den Rat mit Mehrheit ab. Über Änderungen im Vorbehaltsnetz kann nur der Rat entscheiden. Ob die Grünen dort ihren Antrag erneut einbringen, ist noch offen.