Mülheim. Viele der 18 Mitglieder des Mülheimer Jugendstadtrats ziehen nicht mehr regelmäßig mit. Die Frage ist jetzt: Was kann man ändern?

Die Wahl des siebten Jugendstadtrates (JRS) soll verschoben werden. Das steht in einem Beschlussvorschlag für den Jugendhilfeausschuss. Die Begründung: „Im Laufe der aktuellen Wahlperiode wurde immer offensichtlicher, dass der JSR in seiner jetzigen Struktur nicht optimal ausgerichtet ist, um die ihm zugetragenen Aufgaben effektiv wahrzunehmen.“ Das schreiben die JSR-Mitglieder Lea Franz, Till Herrmann und Klara aus der Fünten.

Formal hat der Jugendstadtrat 18 Mitglieder. Aber deren „zeitliche Kapazitäten“ ließen nach, ebenso „wie die Anwesenheit, aufgrund von anderen Verpflichtungen im Leben““. So laste trotz vieler Mitglieder des JSR immer mehr Verantwortung auf einzelnen, wenigen Mitglieder.

Viele Jugendliche wollen sich nicht langfristig verpflichten

Die „zurecht hoch angesetzten Ansprüche an die Arbeit des JSR durch die Satzung können so unmöglich auf Dauer effizient erfüllt werden“, führen die Sprecher aus. Daher seien mit Jugendlichen aus allen Teilen der Stadt verschiedene Vorschläge in die vorläufigen Überlegungen über potenzielle Reformmöglichkeiten aufgenommen worden.

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Die meisten der befragten Jugendlichen würden sich deutlich lieber projekt- und anlassbezogen engagieren, „ohne sich fest für einen längeren Zeitraum verpflichten zu müssen“. Das Engagement im JSR „ist ein bisher unentgeltliches Ehrenamt, welches die gewählten Jugendlichen freiwillig in einer der entscheidendsten Phasen ihres Lebens wahrnehmen“.

Krefelder Modell als mögliche Lösung

Als mögliche Lösung sehen die Jugendlichen das „mit sichtbarem Erfolg funktionierende Krefelder Modell eines Jugendstadtrates“. Es erlaube deutlich erhöhte Flexibilität mit weniger Verpflichtungen. Um die Zukunftsfähigkeit des Mülheimer Jugendstadtrates sicherzustellen, „sehen wir eine genauere Betrachtung eines solchen Beispiels als unabdingbar an, um eine langfristig effektive Reform erarbeiten zu können“. Daher soll die Amtszeit für den aktuellen JSR über 2020 hinaus verlängert werden.