Mülheim. Hermann-Josef Hüßelbeck, der Bezirksbürgermeister für den Bezirk 3 ist am Freitag gestorben. Viele Mülheimer trauern um ihn.
Hermann-Josef Hüßelbeck ist tot. Der Bezirksbürgermeister für die Stadtteile links der Ruhr starb am Freitag im Alter von 66 Jahren an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Er hinterlässt seine Frau Gabi, zwei Töchter und einen Enkelsohn.
Wer Hermann-Josef Hüßelbeck begegnete, erlebte einen vitalen, bodenständigen und pragmatischen Menschen, der nicht nur mit einem offenen Ohr und viel Tatendrang, sondern auch mit Klarsichtigkeit und Ehrlichkeit gesegnet war. Er besaß zudem viel Humor, war immer für eine scherzhafte Bemerkung gut.
Ein Mensch mit viel Humor
Hüßelbeck schätzte und pflegte bewährte Traditionen, brachte sich mit voller Energie vorbildhaft in unterschiedliche Lebensbereiche der Stadtgesellschaft ein – etwa in die Kommunalpolitik. Der Christdemokrat war im Stadtrat und in der Bezirksvertretung 3 aktiv sowie Vorsitzender der Senioren-Union. Bezirksbürgermeister wurde er 2014. Er zeigte viel Bürgernähe, regelte, was ihm möglich war. Bohrte, wenn nötig, nach. Wollte Ungerechtigkeiten aus der Welt schaffen. Suchte den Konsens.
Der Saarner bekleidete viele Ehrenämter. Er war Ausbilder und Leiter der Wasserwacht beim Deutschen Roten Kreuz und aktives Mitglied in der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt. Er engagierte sich auch in der Kolpingfamilie. Seit 1996 war er Mitglied des Stammtisches Aul Ssaan, ab 2004 dort auch der Baas (Vorsitzender) – auch, weil er Mölmsch Platt beherrschte.
Er beherrschte Mölmsch Platt
Über die Kolpingfamilie kam der Mann mit dem Herz für Närrisches zur Karnevalsgesellschaft Blau Weiß. Außerdem unterstützte er die Röhrengarde und den Mülheimer Carnevalsclub Rot-Weiß. Als Stadtprinz schwang er 2003/04 das Zepter. Als Sitzungspräsident und Moderator leistete er seinen Beitrag zum Gelingen so mancher Karnevalsveranstaltung. Zuletzt hatten Hüßelbeck als Adjutant das diesjährige Kinderprinzenpaar betreut. Aber nicht nur im Karneval und Nikolaus auf dem Saarner Adventsmarkt strahlte er Lebensfreude, Zuversicht und Gemeinschaftssinn aus.
Die Karnevalisten und viele andere Mülheimer trauern um Hermann-Josef Hüßelbeck. „Er war ein Netzwerker, der es erfolgreich verstand, auf unterschiedlichen Positionen und in verschiedenen Einsatzbereichen immer wieder Dinge so miteinander zu verzahnen, dass letztlich Erfolgreiches umgesetzt werden konnte“, würdigt Friedrich-Wilhelm von Gehlen (Aul Ssaan) den verstorbenen Freund. Mit ihm zusammen verkörperte er die mölmschen Originale Jan und Hinnerk.
Ein begeisterter Karnevalist
Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates von St. Mariä Himmelfahrt, Manuel Gatz sagt: „Hermann-Josef Hüßelbeck war es ein großes Anliegen, nah an den Menschen zu sein, die Traditionen und das Liebgewonnene aufrecht zu erhalten. Trotzdem hat er auch immer nach vorne geschaut. Er war ein großer Verfechter von Werten und Prinzipien, die uns miteinander verbinden.“
Und Volker Feldkamp, Kreisvorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes, stellt fest: „Ich kannte niemanden, der so unermüdlich für seine Aufgaben gestanden hat. Damit hat er dem DRK in Mülheim und der Stadt in einer Art gedient, die beispielhaft ist.“