Mülheim. Zum ersten Mal seit 22 Jahren gibt es am Mülheimer Raffelberg wird einen Weihnachtsrenntag. Der hatte einst eine große Tradition.
Während die Weihnachtsmärkte in ihre finale Phase gehen und am Fest selbst langsam ihre Stände räumen, bringt sich die Rennbahn am Mülheimer Raffelberg jetzt erst richtig in weihnachtliche Stimmung. Denn am 26. Dezember steht ein Höhepunkt an, den es seit 22 Jahren nicht mehr gegeben hat.
Bis 1997 gehörte der Weihnachtsrenntag fest zum Mülheimer Veranstaltungskalender – und darüber hinaus. Mit einer stets stimmungsvollen Veranstaltung endete ein jedes Turf-Jahr auf dem weiten Rund an der Ruhr. „Das war der beste Renntag des Jahres mit einer riesigen Resonanz. Alle waren Heilig Abend und am ersten Weihnachtstag zu Hause und danach wollten alle wieder raus“, erinnert sich Günther Gudert, Vizepräsident des Rennclubs Mülheim.
Winterrennen zuletzt nur in Neuss und Dortmund
Kostenlose Erinnerungsfotos
WAZ und NRZ fungieren als Partner des Weihnachtsrenntages. Gegen Vorlage eines Coupons gibt es exklusiv für unsere Leser kostenlosen Glühwein oder Punsch.
Außerdem öffnet eine kleine Spielmeile mit Stockfangspiel, Shuffleboard, Memory und mehr. Im Innenbereich darf der Nachwuchs an zwei Tischen mit Serviettentechnik und Glasperlenmagneten basteln.
Am Mobilfahrzeug können alle Besucher kostenlose Erinnerungsfotos schießen lassen.
Später wurden sämtliche Winterrennen aber nur noch auf den Sandbahnen in Neuss und Dortmund ausgetragen. 2008 scheiterte eine Rückkehr des Weihnachtsrenntages an den Raffelberg noch, als der Niedergang des damaligen Mülheimer Rennvereins am Raffelberg Fahrt aufnahm.
Während aber in Neuss zum Jahresende die Lichter ausgehen, blüht die Mülheimer Rennbahn mittlerweile wieder auf. Mit dem Silbernen Band der Ruhr hat der neue Rennclub Mülheim im November schon ein Traditionsrennen an seine alte Wirkungsstätte zurückgeholt. Für den früher ebenfalls am Raffelberg ausgetragenen Preis der Diana findet 2020 zum dritten Mal ein Vorbereitungsrennen statt. Und nun Weihnachten. „Wir haben nur positive Rückmeldungen, alle Trainer, Besitzer und Jockeys freuen sich darauf“, berichtet Ann-Kathrin Schweres vom Rennclub.
Im Winter wird meist auf Sand gelaufen
Das kann Günther Gudert bestätigen. „Man muss sich nur mal auf den anderen Bahnen umhören, da freuen sich alle darauf, in Mülheim an den Start zu gehen“, so der Vizepräsident. Er ist „froh darüber, dass der Grasbahn-Renntag von Besitzern und Trainern angenommen wurde“. Normalerweise wird zu der Jahreszeit nur auf Sandbahnen gelaufen. Früher war das Ausfallrisiko auf Gras zu hoch.
Als die ersten Rennen im Fernsehen übertragen wurden, konnten sich die übertragenden Sender keinen kurzfristigen Ausfall leisten. Daher wurde nur in Dortmund und Neuss gelaufen. Das ändert sich nun wieder. „Wann haben wir jetzt noch richtig Frost? Das Risiko eines Ausfalls ist heute also relativ gering“, erklärt Gudert.
Mülheim springt am 12. Januar für Neuss ein
Der 26. Dezember ist das erste deutsche Grasrennen zu dieser Zeit seit vielen Jahren. Und nicht das letzte. Denn die Mülheimer springen am 12. Januar für die zum Jahresende geschlossene Bahn in Neuss ein. „Unser Rennbahninspektor Karl Trybuhl junior ist der Meinung, dass die Bahn das verkraftet“, sagt der Vizepräsident. Und er ergänzt: „Wenn der Januar-Termin funktioniert, haben wir in Zukunft eine kleine Mülheimer Winterserie.“
Für die Gäste wird beim Weihnachtsrenntag am Rande des weiten Runds ein Winterland mit festlich geschmückten Hütten aufgebaut. Die Erwachsenen können sich zudem bei einem Whiskey-Tasting edle Tropfen gönnen. Wer beim Wetten kein Glück hat, kann bei der Wettnietenverlosung teilnehmen und zahlreiche Preise wie Hotelgutscheine oder Jahreskarten für die Rennbahn gewinnen.