Mülheim. Auf der Leineweberstraße in Mülheim eröffnet das Restaurant „Chicago“. Die Betreiber wollen ein neuartiges Konzept umsetzen, und zwar genau hier.
Eine Neueröffnung auf der Leineweberstraße, Ecke Viktoriastraße, ist in Sicht. Wo im Oktober das Restaurant der Pia endgültig ausgezogen ist, richtet sich jetzt das „Chicago“ ein. Die Betreiber haben sich in mehreren Städten umgeschaut, letztlich aber aus tiefer Überzeugung für Mülheim entschieden, sagen sie.
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Geschäftsführer der neuen Gastronomie wird Denis Ivošević, ein junger Mann, vor 25 Jahren geboren in Wuppertal. Es ist das erste Restaurant, das er aufbauen und leiten wird, aber er muss das Projekt nicht alleine stemmen. Ivošević ist Mitarbeiter eines Unternehmens mit Hauptsitz in Kroatien, das nach Angaben aus der Führungsetage bereits an verschiedenen Lokalen in Deutschland, Belgien und Kroatien beteiligt ist.
Als Eröffnungstermin steht der 3. Februar fest
Die Firma tritt als solche nicht namentlich in Erscheinung, sondern hat sich das Konzept „Chicago - Osteria Americana“ rechtlich schützen lassen. Auf Plakaten hängt es schon in den Schaufenstern an der Leineweberstraße 65. Auch der Eröffnungstermin steht dort schwarz auf weiß: 3. Februar 2020, 8 Uhr.
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Bis dahin muss sich Ivošević ein komplettes Team zusammenstellen, und diese Mannschaft darf nicht zu klein sein. Denn die Öffnungszeiten sind ambitioniert: vom Frühstück morgens ab 8 Uhr über Mittagstisch, Kaffeezeit, Abendessen bis zum letzten Drink spätabends an der Bar, Ende offen. Montags bis samstags soll im „Chicago“ serviert werden. Sonntag ist Ruhetag.
Ehemaliges Kaffeehaus wird To-go-Bereich
Das ehemalige Kaffeehaus nebenan hat man gleich mit angemietet. Hier wird die Scheibe geöffnet, es gibt Speisen und Getränke „to go“. Speziell beim Frühstück will die Osteria eigene Akzente setzen und nicht fertige Mahlzeiten auf die Karte schreiben, sondern einzelne Zutaten, auch saisonales Obst und Gemüse. So möchte man Gäste mit Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten individuell bedienen.
Thema: Chicago der zwanziger, dreißiger Jahre
Wie der Name nahe legt, blickt man im „Chicago“ knapp 6800 Kilometer nach Westen und dazu neun Jahrzehnte in die Vergangenheit. Eine Themengastronomie soll es werden, die im Chicago der zwanziger, dreißiger Jahre spielt, in der Subkultur junger italienischer Auswanderer, die Mamas Rezepte im Gepäck hatten. Eine Mischung aus italienischer Küche und dem Mittleren Westen.
Das Personal wird sich entsprechend gestylt präsentieren, Dreiteiler, Gamaschen, Hut, Hosenträger. „Als Hintergrundmusik läuft den ganzen Tag Chicago Public Radio“, kündigt der neue Geschäftsführer an. „Die Leute sollen bei uns völlig abschalten, den stressigen Tag vergessen.“
Neben Mülheim waren drei weitere Städte im Rennen
Das Konzept bezeichnet er als neuartig, „es schwebte uns schon länger vor“. Neben der Mülheimer Innenstadt waren auch drei andere Standorte im Rennen, in Bochum, Duisburg und Essen. „Nach reiflicher Überlegung haben wir uns für Mülheim entschieden“, sagt Denis Ivošević. Unter anderem habe man Studierende der Uni Essen engagiert, um die Passantenfrequenz auf der Leineweberstraße zu zählen. Und dies gab letztlich den Ausschlag.
„Unglaublich viele Menschen unterwegs, zu jeder Tageszeit“
„Hier sind unglaublich viele Menschen unterwegs“, so Ivošević, „zu jeder Tageszeit. Man muss die Leute nur mit einem Angebot ansprechen, so dass sie reinkommen wollen.“
Personal wird noch gesucht
Für das neue Lokal an der Leineweberstraße wird noch Personal gesucht: Pizzabäcker, Küchenhelfer, Servicekräfte. Zwei Hauptköche wurden schon gefunden, heißt es.
Laut Geschäftsführer Denis Ivošević wurden auch die Arbeitsagenturen in Mülheim und Nachbarstädten angesprochen. Infos per Mail an: salute@chicago-muelheim.de.
Die Gastronomie erstreckt sich über zwei Etagen mit einer Gesamtfläche von knapp 360 Quadratmetern.
Der Mietvertrag an dieser Stelle in der City wurde durch die Mülheimer Immobilienfirma Orts vermittelt. Geschäftsführer Walter Orts ist stolz, einen fast nahtlosen Übergang von der Pia zum Nachfolger erreicht zu haben - keine leichte Aufgabe an der Leineweberstraße. Mit den neuen Betreibern sei ein Zehn-Jahres-Vertrag geschlossen worden, berichtet Orts. „Sie sind sich sehr sicher in dem, was sie dort machen.“
Mietvertrag läuft über zehn Jahre
Offenbar gibt es auch schon ermutigende Stimmen von der Straße: „Die Resonanz ist durchweg positiv“, sagt Jung-Gastronom Denis Ivošević. Als der neue Name ins Fenster geklebt, das Konzept und Angebot ausgehängt wurde, hätten viele Passanten spontan gesagt: „,Toll, wir kommen auf jeden Fall vorbei.’ Das macht Mut.“