Mülheim. Janka Wessler will zeigen, dass Yoga etwas für alle ist und Kurse für den guten Zweck geben. Das liegt auch an ihrer persönlichen Geschichte.
Yoga ist keine Kunst, keine Abgehobenheit, nein, Yoga ist etwas für alle! Diese Maxime gilt – vor allem, wenn man Janka Wessler zuhört. Die ausgebildete Lehrerin für genau diese Art der Bewegung hat eine ganz besondere Idee. Eine Idee, die sie antreibt, eine Idee, die etwas für jeden ist. Und eine Idee, die jedem gut tut, in vielerlei Hinsicht.
„Mein Wunsch ist, anderen etwas mit-, aber auch weiterzugeben“, sagt Janka Wessler. Sie weiß, wovon sie spricht. Und sie fügt hinzu: „Ich möchte Yoga für jeden zugänglich machen – unabhängig von Alter, Herkunft und Verdienst.“ Das bedeutet ganz konkret: Janka Wessler wird einen Yoga-Kurs anbieten, nicht ganz umsonst. Verdienen wird sie daran aber nichts. Die Teilnehmer spenden ihre Kursgebühr.
Jeder Kurs-Teilnehmer gibt so viel wie er kann
Die gute Idee, die dahinter steckt: Jeder Teilnehmer gibt so viel er kann und mag: „Es gibt genug Menschen, die sich eine Yogastunde nicht leisten können.“ Der Erlös einer jeden Stunde geht als Spende an eine ausgewählte Einrichtung. Jeden Monat soll ein neuer guter Zweck, eine neue Sache, für die es sich zu spenden lohnt, gefunden werden. Immer aber sollen lokale Einrichtungen aus Mülheim bedacht werden.
Der „besondere Clou“ dabei, wie Janka Wessler es nennt: Jeder ihrer Yoga-Schüler darf entscheiden und mitabstimmen, wohin das Geld fließen soll. Anfang Dezember soll es losgehen – und von da an jeden Freitag in Janka Wesslers Studio-Räumen an der Luxemburger Allee. Die 35-Jährige betont: „Mir ist es wichtig, dass die Spendenaktion keine einmalige Sache ist.“ Denn: „Hilfe wird schließlich immer gebraucht“ – nicht nur zu solch besonderen Anlässen wie Weihnachten.
Neues Yoga-Studie auf der Saarner Kuppe
Mit dem Yoga-Kursus für alle ist es aber nicht genug. Janka Wessler, die junge, starke Frau, die eigentlich aus Beverungen stammt, und erst seit Kurzem in Mülheim lebt, erfüllt sich bald ihren ganz eigenen Traum. Ihren Traum an der Saarner Kuppe, in dem jetzt schon „viele Stunden Arbeit stecken“. Er besteht aus Mauern, Boden, Decke, Wänden – das alles und noch viel mehr Drumherum werden zu „Yin und Janka“, ihrem neuen Yoga-Studio. Am ersten Advent will sie eröffnen.
Vor Kurzem erst hat sie die Schlüssel zu ihrem Traum bekommen. Der Wunsch nach einem eigenen Studio steht indes schon länger. „Ich bin ein Freigeist“, erzählt sie lachend. Einen Job von neun bis fünf kann sie sich nicht vorstellen. Mit dem Begriff „Freigeist“ meint die Mutter einer kleinen Tochter auch ihren Lebensstil. Sie studierte Tanz, Gesang und Schauspiel, lebte lange Zeit in Spanien und in vielen anderen Teilen der Welt. In Spanien arbeitete sie für einen großen Club-Anbieter in der Tourismusbranche. Auch als Tänzerin und Choreografin.
Burnout und Depression: „Yoga war meine Rettung“
Irgendwann inmitten all der Arbeit und an einem Ort, an dem es doch eigentlich immer schön ist, fing es an. Obwohl: „Den ganzen Stress habe ich erstmal als gar nicht so belastend empfunden.“ Und doch erkrankte sie an Burnout und einer Depression. Sie stellt heute fest: „Es kann jeden treffen.“ Sie sagt aber auch: „Yoga hat mich gerettet.“
Und warum? „Auf der Matte fühlte ich mich ein Stück weit in Sicherheit, das war wie ein Zuhause“, erinnert sich die studierte Event-Managerin. Und das tägliche Training gab ihr die Routine, die sie so dringend brauchte. Das also ist der ganz persönliche Hintergrund, die Idee hinter dem Weitergeben. Und es macht Janka Wessler reicher. Der Ursprung allen Helfens liegt in ihrer persönlichen Geschichte und hinter der Idee, Yoga für alle anzubieten, diese Form der Bewegung jedem zugänglich zu machen.