Mülheim. Grippeschutzimpfung wird von Mülheimer Ärzten empfohlen. In der vergangenen Grippesaison war die Zahl der Erkrankten in Mülheim wieder sehr hoch.

Die Ärzte raten jetzt zur Grippeschutzimpfung, damit sich der Impfschutz rechtzeitig zur kommenden Grippesaison aufbauen kann. Die Zahl der Grippeerkrankten lag in Mülheim in der Saison 2018/19 zwar nicht ganz so hoch wie in der Saison davor mit 305 Fällen. Dennoch gab es in Mülheim zuletzt mit 250 nachgewiesenen Grippe-Patienten wieder viel mehr Erkrankte als in den Jahren davor.

Aktuell noch kein Mülheimer Fall gemeldet – Hoch-Zeit zum Jahreswechsel

Aktuell wurde dem Mülheimer Gesundheitsamt noch kein Grippefall gemeldet, sagt Amtsleiter Dr. Georg Ohde. Die Hoch-Zeit der Grippe ist erfahrungsgemäß zum oder nach dem Jahreswechsel. Rund zwei Wochen benötige der Organismus nach der Impfung, um sich gegen den Erreger zu wappnen.

Dr. Ohde berichtet von neueren Untersuchungen, die davon ausgehen, dass der Impfschutz sich nach drei Monaten optimal aufgebaut hat, weil sich dann die meisten Antikörper gebildet haben. Aber schon im November tauchen erfahrungsgemäß die ersten Grippefälle auch in Mülheim auf.

Die meisten Erkrankten litten an der „Schweinegrippe“

Bei den meisten Grippepatienten wurde in der vergangenen Saison der Influenza A-Virus H1N1 nachgewiesen, das ist ein alter Bekannter, nämlich die so genannte „Schweinegrippe“, sagt Dr. Ohde: „Das wechselt ja immer ein bisschen. Dieser Virus-Typ war aber in der Saison 2018/19 am meisten verbreitet.“ Der neue Vierfach-Impfstoff, der seit September verfügbar ist, berücksichtigt das.

Welche Impfungen empfohlen werden

Unter den 250 erfassten Grippekranken in Mülheim waren in der Saison 2018/19 nur zwei Fälle vom Virus_B-Typ, die meisten hatten sich mit dem Virus-A-Typ H1N1 (Schweinegrippe) angesteckt, so Dr. Georg Ohde, Leiter des Gesundheitsamts.

Neben der Grippeschutzimpfung empfiehlt Dr. Dorothea Stimpel auch bei Erwachsenen die Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten. Das sei in einer Kombi-Impfung auf einmal möglich.

Grippeviren sind sehr wandlungsfähig, und in jedem Jahr wird daher ein aktueller Impfstoff entwickelt. Und zwar nach vorangegangenen Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation WHO, die feststellt, welche Grippevirusstämme am aktivsten sind, erklärt Dr. Ohde. Wegen der Wandlungsfähigkeit des Erregers muss man sich auch in jedem Jahr wieder neu impfen lassen, um gegen die meisten der Grippevirus-Typen geschützt zu sein.

„Es dauert etwa ein halbes Jahr, bis der neue Impfstoff hergestellt werden kann“, erklärt Dr. Ohde. Empfohlen wird die Impfung wie stets für Menschen über 60 Jahre, Schwangere, für chronisch Kranke, Tumorpatienten und alle anderen Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Auch, wer beruflich mit vielen Personen Kontakt hat, sollte sich impfen lassen, wird geraten.

In der Grippesaison 2018/19 sehr viele schwere Erkrankungen

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Dr. Dorothea Stimpel, internistische Hausärztin in Dümpten, schätzt die Impfbereitschaft in ihrer Praxis gut ein. Viele ihrer Patienten fragen von sich aus danach. Es gebe aber auch Patienten, die sich nicht gegen Grippe impfen lassen möchten und auch „mit guten Argumenten nicht dazu zu bewegen sind“. Die echte Influenza sei eine „potenziell tödliche Erkrankung“ sagt Dr. Stimpel, die in der vergangenen Grippesaison auffällig viele sehr schwer erkrankte Patienten behandelt hat, die zum Teil sehr lange brauchten, um sich von dem Infekt zu erholen.

Die echte Grippe sei von einem grippalen Infekt gut zu unterscheiden. „Sie fühlen sich wie von den Beinen geholt und entwickeln von jetzt auf gleich sehr hohes Fieber“, sagt Dr. Stimpel. Husten und Schnupfen könne dabei sein, müsse aber nicht auftreten. Auffällig sei aber das „schwere Krankheitsgefühl“. „Viele Patienten schaffen es gar nicht mehr bis in die Praxis.“

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