Mülheim. Die Formel „Form folgt Funktion“ galt nicht nur im Bauhaus. Mülheimer Galerie D’Hamé zeigt, wie vielseitig nicht-figurative Kunst dieser Zeit war.
Während die einen Kunstinstitutionen in der Stadt das Bauhaus-Jahr feiern, loten andere die durchaus verwandten Strömungen in der Malerei und bildenden Kunst aus. Die Mülheimer Galerie D’Hamé zeigt von Samstag, 19. Oktober, an die Auseinandersetzung mit Form und Funktion in der „Geometrischen Kunst“. Im Blickpunkt: die einstige Künstlergruppe Abstraction-Création, zu der Größen wie Kandinsky und Mondrian zählten.
Galerie stellt die Formsprache der Malerei dem Bauhaus-Design gegenüber
„Man hat damals in den 1920er und 30er Jahren eine neue Formsprache gesucht“, erläutert Galerist Gerold Hamé. Was die Künstler der rasant anwachsenden Bewegung Abstraction Création von 1931 bis etwa 1937 entwickelten, „war sowohl konkret geometrisch als auch organisch – also zwar nicht-figurativ, aber ungeheuer vielseitig“, will Hamé in der neuen Ausstellung die Originalmalereien dieser Zeit den Varianten der Architektur und des Designs gegenüberstellen.
So zeigt die Galerie einerseits Möbel des avantgardistischen, niederländischen Architekten und Designer Gerrit Rietveld, andererseits die abstrakten Kunstwerke eines Hans Arp und seiner Frau Sophie Taeuber-Arp. „Interessanterweise gab es viele Paare in dieser Kunstbewegung“, stellt der Galerist fest: Otto und Jeanne Freundlich, Fernand und Nadia Léger.
Und: Ihre Vernetzung untereinander war sehr stark, „erstaunlicherweise, und ganz ohne Facebook und Co“, merkt Hamé augenzwinkernd an. Man traf sich eben in den großen Zentren wie Berlin und Paris.
Die Vernissage zur Ausstellung startet am Samstag, 19.10., um 19.30 Uhr. Zur Einführung referiert der Düsseldorfer Schriftsteller und Dichter Frank Schablewski. Die Ausstellung ist noch bis zum 25. November im Kunstraum der Galerie D’Hamé an der Wallstraße 15 zu sehen: Mi.-Fr.: 15-19 Uhr, Sa.: 11-16 Uhr sowie nach Vereinbarung: