Mülheim. Caritas, Bürgerstiftung und Lions-Club bringen das Thema seelische Gesundheit an Mülheimer Schulen. Für eine Erweiterung fehlt aber das Personal.
Seit 2015 führt die Caritas in allen neunten Klassen der Realschulen ein Präventivprogramm durch, um die Schüler über psychische Erkrankungen aufzuklären. Mittlerweile sind auch andere Schulformen eingestiegen. Seit dem vergangenen Schuljahr wird das Projekt „Verrückt, na und?“ von der Bürgerstiftung und dem Lions Club mit 12.000 Euro im Jahr gefördert. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres zogen die Verantwortlichen ein positives Fazit.
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Einmal im Jahr führt die Caritas gemeinsam mit einem (meist betroffenen) Experten einen Projekttag zum Thema seelische Gesundheit an den Schulen durch. In allererster Linie geht es darum, die Schüler überhaupt mit dem Thema vertraut zu machen und ihnen auch die Beratungsmöglichkeiten in Mülheim vorzustellen.
„Es ist wichtig, das Thema zu normalisieren“, sagt Projektleiterin Nicole Meyer. Oft würden die gängigen Vorurteile im Laufe dieser Aktionstage schnell verschwinden. „Am Ende sind die Schüler ganz still und betroffen, sie werden mitfühlsam und stellen intime Fragen“, weiß Monika Blume, Beratungslehrerin an der Realschule Broich.
Umgang mit Wut ist eines der Hauptthemen
Eines der Hauptthemen ist der Umgang mit Wut. Hier sollen den Schülern Bewältigungsstrategien mit auf den Weg gegeben werden. „Wenn es das Projekt noch nicht gäbe, müsste es morgen an den Start gebracht werden“, hat Hans-Theo Horn von der Caritas durchaus einen Bedarf erkannt. „Es kam schon vor, dass eine Schülerin rausgerannt ist, weil es ihr zu viel wurde“, erzählt Blume. Die Vor-Ort-Termine sollen betroffenen Jugendlichen Mut machen, sich oder Angehörigen Hilfe zu suchen.
21 solcher Schultage bestritt die Caritas im vergangenen Schuljahr. Bis zu 23 sollen es in der aktuellen Runde werden. Neben den Realschulen sind nun auch die Luisenschule und die Hauptschule am Hexbachtal mit von der Partie. Das Berufskolleg Lehnerstraße habe zudem Interesse signalisiert. Für noch mehr Schulen fehlt allerdings das Personal.