Mülheim. 23 Freiwillige beteiligten sich an der Müllsammel-Aktion bei den Mülheimer Engagement Tagen. Aktion zeigt: Die Vermüllung der Stadt ist groß.
Nicht nur entlang des Rheins gab es mit dem großen „Rhine Clean Up“ am Wochenende eine Aufräumaktion. Um einiges kleiner dimensioniert, aber genauso sinnvoll, machten sich auch in Mülheim Freiwillige daran, das Ufer von achtlos weggeworfenem Müll zu reinigen. Und zeigten zusätzlich, wie aus Abfall vieles Nützliches hergestellt werden kann.
23 Bürger fanden sich am Samstagmittag zusammen und beteiligten sich an dem Projekt „Mülheim räumt auf und macht neu!“, das im Rahmen der Mülheimer Engagement Tage stattfand. Darunter Beschäftigte der Mahnke Gruppe, der Siemens AG und Menschen mit Migrationshintergrund. Sie und weitere Teilnehmer der anderen Aktionen der Engagement Tage nutzten so die Gelegenheit, in die Vielfalt der ehrenamtlichen Tätigkeit in dieser Stadt hineinzuschnuppern.
Die Müllsammler stießen in Mülheim auch auf kuriose Dinge
Mit Greifzangen und Müllsäcken ausgestattet ging es zunächst einmal an das rechte Ruhrufer zwischen Wasserbahnhof und Eisenbahnbrücke. Schnell wurden die Teilnehmer dort fündig. Neben Zigarettenkippen, Kronkorken, Dosen und Verpackungen landete auch eine über 100 cm große Wasserwaage in den Fängen der Müllsammler.
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Für Ekaterina Milbradt (32), Mitarbeiterin bei der Mahnke Gruppe, unverständlich: „Ich finde es schade, dass trotz der vielen Abfalleimer einfach so viel Müll auf die Wege geworfen wird.“ Michael Schüring wundert es nicht. Der Geschäftsführer des Centrums für bürgerschaftliches Engagement (CBE), das in diesem Jahr zusammen mit der IHK zu Essen die Mülheimer Engagement Tage organisierte, hat schon bei mehreren Aktionen feststellen können, wie groß die Vermüllung in der Stadt vorangeschritten ist: „Daher ist es auch so wichtig für dieses Thema zu sensibilisieren.“
Bei der Arbeiterwohlfahrt an der Bahnstraße folgte der zweite Teil der Aktion
Sieben Aktionen bei den Engagement Tagen
Insgesamt sieben Aktionen fanden bei den diesjährigen Mülheimer Engagement Tagen am Freitag und Samstag statt: Bei der Awo-Familienbildung strichen Helfer Schulungsräume neu an, der Park an der Alten Post wurde verschönert und in einer Geflüchteten-Unterkunft wurden Sommermöbel aus Paletten hergestellt.
Im Arche-Park im Witthausbusch halfen Interessierte bei der Tierpflege, die Lebenshilfe erhielt Unterstützung bei den Vorbereitungen eines Festes und im Marienhospital gab es Besuche für ältere einsame Patienten.
Nach rund einstündigem Aufenthalt an der frischen Luft zogen die fleißigen Helfer dann in die Räumlichkeiten der Arbeiterwohlfahrt (Awo) an der Bahnstraße, wo erst einmal Speis und Trank zur Stärkung warteten. Constanze Bohmann, Awo-Mitarbeiterin in der Migrationsberatung, hatte dort schon allerlei für den zweiten Teil der Aktion vorbereitet.
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Jetzt hieß es für die Teilnehmer Handwerken und Basteln. Als Material zur Verfügung standen alte Konservendosen, Kronkorken, gebrauchte Tetra Pak-Verpackungen und vieles andere – Sachen, die normalerweise in der Tonne landen. Auf den gerade erst eingesammelten Müll wurde aus hygienischen Gründen natürlich verzichtet.
Aus Konservendosen werden Insektenhotels, aus PET-Flaschen Futterstationen für Vögel
Die Awo-Angestellte zeigte, wie sich der Abfall gut gebrauchen lässt: Aus einer alten PET-Flasche kann eine Futterstation für Vögel entstehen, die alte Getränkeverpackung in ein Portemonnaie verwandelt werden. Für Constanze Bohmann eine Selbstverständlichkeit: „Ich lebe ökologisch bewusst und achte darauf, dass ich wenig Müll produziere und kreativ den Abfall verwerte.“
Eine tolle Idee finden Siemens-Mitarbeiter Thorsten Schüler (33) und Laura Arsic (27) von der Mahnke Gruppe, die aus alten Konservendosen und Bambuszweigen Insektenhotels bauen: „Ich interessiere mich sehr für die Themen Up- und Recycling, die auch einen Bezug zu meiner beruflichen Arbeit haben, und kann die Insektenhilfe gut für den Balkon gebrauchen“, sagt Laura Arsic.