Mülheim. Seit über 50 Jahren feiert die Heimaterde in Mülheim ihr Bürgerfest. 180 Ehrenamtler helfen. Für viele ist es eine Herzensangelegenheit.
Gemeinsame Feiern schweißen die Gemeinschaft auf der Heimaterde schon seit vielen Jahrzehnten zusammen. Zunächst war es das traditionelle Siedlerfest, seit nun über 50 Jahren lädt die Kolping Familie Zentral Heimaterde zum Kinder- und Bürgerfest. So auch an diesem Wochenende.
Die Häuser rund um den Festplatz an der Kleiststraße sind mit Wimpelketten geschmückt. Die Musik ist von Weitem zu hören und der Strom der Menschenmassen zeigt auch den Besuchern aus umliegenden Stadtteilen den Weg zum Highlight eines jeden Sommers.
180 ehrenamtliche Helfer beim Kinder- und Bürgerfest auf der Heimaterde
„Auch wenn uns der Wettergott in diesem Jahr scheinbar nicht ganz so gut gesonnen ist, tut es der Stimmung keinen Abbruch“, sagt Andreas Pöhlmann vom Festausschuss, der mit rund 180 ehrenamtlichen Helfern das 53. Kinder- und Bürgerfest vorbereitet hat und am Wochenende für einen reibungslosen Ablauf sorgt.
Der 52-Jährige lebt selbst fast sein ganzes Leben auf der Heimaterde und weiß, wie sehr sich die Bewohner mit ihrem Stadtteil identifizieren. „Das Fest ist nicht danach ausgerichtet, einen großen Gewinn einzufahren“, betont Pöhlmann. „Es geht um das Miteinander, um ein Wochenende mit viel Spaß für Groß und für Klein.“
„Ein außergewöhnliches Nachbarschaftsfest mit tollen Angeboten“
Während ältere Heimaterdler das jährliche Fest für einen Plausch mit alten und neuen Freunden, Nachbarn und Hinzugezogenen nutzen, stürmen die Kinder die große Formel-1- Rutsche, nehmen die Rollenrutsche für eine Schlittenfahrt oder lassen sich beim Kinderschminken in kleine Tiger, Löwen oder, wie Olivia, in einen Schneeleoparden verwandeln. Die Achtjährige freut sich jedes Jahr auf das Kreativprojekt von Künstler und Kunstlehrer Alfred Dade. „Dort können die Kinder Malen oder Töpfern und ihrer Fantasie freien Lauf lassen“, erklärt Vater Olli, der mit seiner Familie schon lange auf der Heimaterde lebt und kaum ein Fest verpasst hat.
Teamgeist können die Heimaterdler aber auch Besucher von außerhalb beim großen Menschenkicker-Turnier beweisen. „Es ist wirklich ein außergewöhnliches Nachbarschaftsfest mit tollen Angeboten. Deshalb kommen wir extra jedes Jahr aus Broich hier hin“, erklärte Katharyna Bednarek, die mit Mann Christoph und den Töchtern Mia und Lilli vor vier Jahren das erste Mal eher zufällig beim Fest auf dem Festplatz an der Kleiststraße war. „Wir waren sofort beeindruckt, was hier für kleines Geld auf die Beine gestellt wird.“
Man merke, so die junge Mutter, dass das Fest eine Herzensangelegenheit der Menschen auf der Heimaterde sei und deshalb eine besondere Handschrift trage. Ein Lob, das den vielen Freiwilligen, die sich jedes Jahr engagieren, wohl runter geht wie Öl.
Festumzug ist der Höhepunkt des Kinder- und Bürgerfestes
Am Sonntag ist der Festplatz mit dem Kletterturm um noch eine Attraktion reicher. Der Höhepunkt des 53. Kinder- und Bürgerfestes ist auch in diesem Jahr wieder der Festumzug, der sich am Sonntag durch die Siedlung schlängelt. Kostümierte Gruppen aus Kindergärten, Schulen und der Nachbarschaft versammeln sich zunächst auf dem Sunderplatz. Angeführt vom Fanfarenkorps Mölmsche Houltköpp führt der farbenprächtige Umzug dann durch die bunt geschmückten Straßen der Heimaterde.
Älteste Kolpingfamilie Mülheims
Die Kolpingfamilie Mülheim-Zentral-Heimaterde ist in ihrem Kern die älteste Kolpingfamilie (KF) in Mülheim.
Bereits im Jahre 1856 wurde die erste KF in Mülheim unter dem Namen „Kolpingfamilie Mülheim-Zentral“ gegründet. Die Gründungsurkunde trägt noch die Original-Signatur von Adolph Kolping.
Seit über 50 Jahren veranstaltet die KF das Kinder- und Bürgerfest auf der Heimaterde.