Mülheim. Mülheims Gastro-Liebhaber müssen sich gedulden: Die Eröffnung der Restaurants und der Sportsbar verzögert sich weiter. Hier der aktuelle Stand.

Das Mezzomar, ein griechisches Restaurant und die Three Sixty Sportsbar sollen in Mülheims neuem Stadtquartier Schloßstraße für Belebung sorgen. Doch noch hakt es.

Sich so weit aus dem Fenster zu lehnen, einen Eröffnungstermin zu benennen, das will keiner der drei Gastronomie-Betreiber aktuell wagen. Das Sommergeschäft ist ohnehin schon an ihnen vorbeigegangen. Eine Enttäuschung für die Unternehmer, aber auch für Mülheims Bürger, die mehr Vielfalt in der Gastro-Szene der Innenstadt herbeisehnen.

Das Mezzomar wollte eigentlich schon im April eröffnen

Der Reihe nach: Seinen Restaurantbetrieb am Stadthafen hatte das Mezzomar Ende September 2018 aufgegeben, um drei Monate später zu verkünden, im Stadtquartier mit dem Mülheimer Wohnungsbau als neuem Vermieter einen Neustart hinlegen zu wollen.

Geschäftsführer Paolo Tornetta kündigte im Januar an, schon im April, vor der Sommersaison, neu eröffnen zu wollen. Jetzt heißt es aus der Duisburger Verwaltung der Gastro-Kette, die mittlerweile sechs Standorte hat: „Es gibt noch keinen Eröffnungstermin. Alle sind noch ein bisschen hinterher.“ In ein, zwei Wochen wisse man „eventuell“ mehr.

Bauordnungsamt wartet noch auf Unterlagen

Neben dem Mezzomar hat Dimitrios Koubourlis vom Düsseldorfer Architekturbüro „Archi Planer“ ein griechisches Restaurant geplant. Trotz mehrerer Anfragen ist weiter nichts zum Betreiber oder Konzept zu erfahren. Auch hier dürfte die Eröffnung noch auf sich warten lassen.

Die städtische Bauordnungsbehörde wartet laut Planungsamtsleiter Felix Blasch noch auf nachzureichende Unterlagen des Mülheimer Wohnungsbaus (MWB) als Bauherren. Auch stünden intern noch Abstimmungen bevor, bis eine Gastronomie-Nutzung freigegeben werden könne.

MWB-Vorstand: Eröffnung „vielleicht Ende September, Anfang Oktober“

Das Stadtquartier Schloßstraße

Im Frühsommer 2015 haben die beiden Projektentwickler AIP und Fortress aus Düsseldorf sowie der Mülheimer Wohnungsbau angekündigt, das seit Jahren leerstehende Kaufhof-Gebäude zu übernehmen und daraus in den nächsten Jahren ein hochwertiges Stadtquartier Schloßstraße zu entwickeln.

Seinerzeit hatten die Investoren eine Fertigstellung schon für Ende 2017, Anfang 2018 anvisiert. Einzelhandel, Gastronomie, das Hotel, Wohnen, Büros und Fitness waren von Anfang an angekündigt.

Zwischenzeitlich reihte sich auch noch die Stadtverwaltung als Mieterin ein, der MWB verlegte seine Zentrale ins Stadtquartier. Pläne für eine Sparkassen-Akademie und Überlegungen für einen VHS-Einzug hatten sich zerschlagen.

Als erste Mieterin zog im März 2019 mit dem Holiday Inn Express das nun größte Mülheimer Hotel ein.

„Wir sind dabei, die Unterlagen – Nachweise zum Brandschutz etc. – zusammenzustellen“, sagt MWB-Vorstandsvorsitzender Frank Esser. Im Interesse der Mieter wolle man zügig vorankommen. Die Stadt zeige sich sehr kooperativ. So sei zu hoffen, dass Mezzomar und griechisches Restaurant „vielleicht Ende September, Anfang Oktober eröffnen können“.

Länger gedulden muss sich in jedem Fall Christian Bickelbacher, Geschäftsführer der Bochumer BJW Gastronomie, die im benachbarten Gebäude, das nicht dem MWB gehört, eine Three Sixty Sportsbar eröffnen will. Ganz früh in der Projektierung des Stadtquartiers stand die Sportsbar als Mieterin fest. Es könnte sein, dass sie als letzte Mieterin einzieht.

Sportsbar wird vor Frühjahr 2020 nicht öffnen

„Coming soon“ steht dran, tatsächlich aber wird die Three Sixty Sportsbar frühestens im Frühjahr 2020 eröffnen.
„Coming soon“ steht dran, tatsächlich aber wird die Three Sixty Sportsbar frühestens im Frühjahr 2020 eröffnen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Bickelbacher plant aktuell mit dem 1. April 2020. „Zumindest sollen unsere ersten Gäste das Bundesliga-Finale sehen können“, sagt Bickelbacher. Die Three Sixty Sportsbar gibt es schon seit 1998 im Bochumer Bermuda-Dreieck, seit 2010 in Oberhausen und seit 2014 in Bielefeld. In Mülheim will Bickelbacher mit weiterentwickeltem Konzept und 172 Sitzplätzen an den Start gehen.

Animationen versprechen eine stilvoll-freche, mit Elementen aus der Sportwelt arrangierte Atmosphäre. Etwa ist eine Thekenverkleidung aus alten Skateboards zu sehen. Oder ein Raum, der Maschendraht der New Yorker Street Courts, Schwarz-Weiß-Bilder, Backstein und warmes Licht kombiniert.

Frische Burger, heißer Stein, Sport-Übertragungen

Die Qualitäten einer Three Sixty Sportsbar sollen bleiben: frische Burger, heißer Stein, Sport-Live-Übertragungen. Nur die Highlights gibt’s mit Ton, damit Sportsbar auch mal mehr Bar sein kann. Gerade Letzteres mache „Three Sixty“ besonders, so Bickelbacher: „Wir sind stolz darauf, dass wir unter unseren Gästen auch einen hohen weiblichen Anteil haben.“