Mülheim. Seit heute Morgen sind überall in Nordrhein-Westfalen Kunden der Provider Versatel und 1&1 ohne Internet. Bei Bauarbeiten nahe der A-45-Ausfahrt Dormund-Wambel hat ein Bagger eine Glasfasertrasse zerstört. Auch die Internetauftritte von Mülheim, Essen oder Oberhausen sind betroffen.
Wer zur Zeit im Internet nach Mülheim sucht hat, wird wenig Erfolg haben haben. Die Seite www.muelheim-ruhr.de ist wie vom digitalen Erdboden verschwunden. Und nicht nur Mülheim, auch Oberhausen.de oder Essen.de sind nicht erreichbar. Der Grund für den Blackout ist ein beschädigtes Glasfaserkabel des Internet-Providers Versatel, über dessen Leitungen die Online-Aktivitäten der Städte zirkulieren. Bei Straßenbauarbeiten nahe der A-45-Ausfahrt Dortmund-Wambel hatte gegen 8.45 Uhr ein Bagger eine zentrale Glasfasertrasse zerstört.
Ausfälle im ganzen Bundesland
„Die Leitung versorgt Kunden im westlichen NRW, damit kommt es überall im Land zu Ausfällen von Internet- und Telefonverbindungen”, erläuterte Versatel-Sprecher Hanno Benz gegenüber der WAZ. Zehntausende Versatel-Kunden können darum zur Stunde nicht telefonieren oder im Internet surfen. „Unser Glasfasernetz ist jedoch redundant aufgebaut”, beschrieb Benz weiter, die Daten, die sich in der zerstörten Leitung stauten, sollten auf anderen „Netzstrecken” umgeleitet werden.
Städte nicht erreichbar
Für die Mülheimer Bürger bedeutete der Kabelschaden auch, dass Kontake zur Stadt nicht möglich sind, es können zum Beispiel keine Online-Formulare oder Anträge ausgefüllt werden. Auch Emails kommen nicht an.
„Die Stadt bleibt jederzeit regierbar, keine neuralgischen Institutionen mussten den Dienst einstellen” ,resümierte der Mülheimer Stadtpressesprecher Volker Wiebels. Die Verwaltung konnte jederzeit auf alle nötigen Daten zugreifen, Notrufnummern waren auch nicht betroffen. Wiebels: „Wichtige Nummern wie die 112 sind grundsätzlich durch Leitungen bei zwei Providern abgesichert.”