Mülheim. Eine Zeitmaschine, die Flüchtlinge in der Talentwerkstatt Styrum gebaut haben, ist jetzt in einer Da Vinci-Ausstellung in Duisburg zu sehen.

Eine Zeitmaschine wie sie in der frühen Neuzeit entstanden sein könnte, haben zwei Flüchtlinge in der Talentwerkstatt Styrum gebaut. Mahdi Ahmadi und Abdulkarim Mohammad fertigten die beeindruckende Konstruktion an - und zwar so fachmännisch, dass sie jetzt sogar in einer großen Schau über den Universalgelehrten aller Zeiten zu sehen ist. In der Cubus Kunsthalle in Duisburg läuft noch bis zum 31. Juli „Leonardo da Vinci - die Mitmach-Ausstellung für alle“.

Modelle anfassen und bewegen

Die Schau basiert auf einer Kooperation mit der Fachhochschule Bielefeld und präsentiert spektakuläre Modelle, die Studenten nach Skizzen da Vincis nachgebaut haben. Der vor 500 Jahren verstorbene Maler, Architekt, Mechaniker, Anatom und Naturphilosoph war selbst ein unermüdlicher Erfinder mechanischer Geräte. Die Ausstellung vermittelt physikalische Naturgesetze und mechanische Konstruktionen. Alle Modelle der Ausstellung sind zum Anfassen und Bewegen gedacht. Sie sollen Technik begreifbar machen.

Seifenkiste wird zu Zeitmaschine

Die Mülheimer Zeitmaschine passt perfekt in diesen Reigen an Nachbauten. Auf die Idee, sie zu bauen, kam Martina Krall, Hausautorin des Realtheaters Mülheim. „In der Talentwerkstatt stand eine alte Seifenkiste. Ich überlegte, ob man sie nicht anderweitig verwenden könnte. Mir kam der Gedanke, eine Zeitmaschine zu bauen und ein Stück über eine Zeitreise zu schreiben“, erzählt sie. Peter Eisold, ebenfalls vom Realtheater, fertigte eine Skizze an und besorgte zusammen mit Ehrenamtlichen die notwendigen Eisenwaren.

Dann legten Mahdi Ahmadi aus Afghanistan und Abdulkarim Mohammad aus Syrien los und konstruierten die Maschine. Ahmadi war in seinem Herkunftsland fünf Jahre lang als Schweißer tätig und ging als Fachmann äußerst versiert an Werk. Kinder schmirgelten im Rahmen der „Bambule-Woche“ das Modell ab und bemalten es. Nach den Sommerferien sind weitere Aktionen mit der Zeitmaschine geplant. Und natürlich wird sie ein wichtiges Requisit des Theaterstücks, für das die Proben schon begonnen haben.

Proben für Theaterstück laufen schon

Wer sich die Mülheimer Zeitmaschine anschauen möchte: Es gibt täglich interaktive Führungen in der Cubus Kunsthalle im Kantpark. Von 14 bis 18 Uhr ist die Schau für alle Interessierten geöffnet. Informationen gibt es unter 0203 26236.