Ruhr Reggae: Wyclef Jean badet nach Unterbrechung in Menge
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Mülheim. Ausgerechnet vor dem Auftritt von Superstar Wyclef Jean drohte beim Ruhr Reggae Summer ein Unwetter. Am Ende wurde für die Fans aber alles gut.
„Da hinten wird’s heller“, sagt jemand hoffnungsvoll und blickt gen Himmel. „Das sagst du schon seit einer Stunde“, fährt ihm einer seiner Freunde in die Parade. Nach dem sonnigen Freitag machte das Wetter dem Ruhr Reggae Summer am zweiten Tag deutlich mehr zu schaffen. Erst die heftigen Hagelschauer am Nachmittag, dann ein nahendes Gewitter am Abend. Wyclef Jean konnte das alles nichts anhaben. Der 49-Jährige aus Haiti ließ mit seinem eineinhalbstündigen Auftritt sämtliche Wetterkapriolen vergessen.
„Weder Regen noch Blitz und Donner können mich aufhalten“, ließ der Sänger, Songwriter und Produzent schon vor seinem Auftritt via Instagram verlauten. Doch um kurz vor 23 Uhr sah es danach aus, als müsste der Haupt-Act zumindest warten. Die Veranstalter räumten den Festivalplatz und schickten alle Besucher in ein großes Festzelt am Naturbad. Ordner und Polizei hatten alle Hände voll zu tun, um auch die letzten Besucher dazu zu bewegen, im Zelt Schutz zu suchen. Schließlich regnete es zu diesem Zeitpunkt nicht einmal, der letzte kräftige Guss war gut eine Viertelstunde her.
Ruhr Reggae Summer: Unwetterwarnung wird schnell aufgehoben
Dementsprechend wenig eilig hatten es die Reggae-Fans. Während die einen bereits die Rückfahrt planten („… dann ist man um 4.15 Uhr in Münster“), trennten sich andere am Zelteingang, um in der riesigen Menge jeweils noch nach anderen Bekannten Ausschau zu halten. Man wünschte sich „fröhliches Suchen“.
Schon um 23.12 Uhr wurde die Unwetterwarnung aber aufgehoben und die Festival-Besucher wieder auf den Konzertplatz entlassen. Und dafür der ganze Aufwand? „Die Sicherheit geht vor, ich bin doch auch kein Wettergott“, versuchte sich einer der Ordner zu rechtfertigen. Die meisten nahmen es auch gelassen hin und marschierten in Ruhe zurück zum Hauptplatz, der an normalen Tagen als Parkplatz für das Freibad und das Fußballstadion dient.
Marley-Klassiker zum Warmwerden
Gut eine Viertelstunde später stand Wyclef Jean auf der Bühne. Pünktlich, als wenn nichts gewesen wäre. Und wie bringt man ein Reggae-Publikum gleich zu Anfang in die richtige Stimmung? Na klar, mit einem Bob-Marley-Klassiker. „No woman, no cry“, schallte es aus tausend Kehlen. Der Song gehört zum Standardrepertoire des gebürtigen Haitianers, seit er es in den 90ern für seine damalige Band „The Fugees“ umgeschrieben hat. Bezogen auf die Chartplatzierungen war diese Version sogar erfolgreicher als das Original.
Gute 90 Minuten lang begeisterte Wyclef Jean das Publikum mit seinen Gitarrenkünsten. Und das mit fast 50 Jahren, wie er mehrfach nicht ohne Stolz betonte. Am 17. Oktober steht das große Jubiläum an. Zuvor gab es in Styrum jede Menge bekannter Songs zum Mitsingen und Mittanzen. Gewitter? War was? Zum Schluss kletterte der Musiker sogar von der Bühne und nahm ein Bad in der Menge. In seiner Nähe wurden überall die Smartphones gezückt, um auf die Schnelle ein Erinnerungsfoto zu schießen.
Patrice ist Haupt-Act am dritten RRS-Tag
Seinen nächsten Auftritt hat Wyclef Jean laut seiner offiziellen Internetseite im August wieder in seiner Heimat Brooklyn. Mülheim, New York, große Welt.
Am Sonntag beginnt der dritte Tag des Ruhr Reggae Summers um 12 Uhr. Haupt-Act des letzten Veranstaltungstages ist Patrice.
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