Mülheim. Der kommunale Ordnungsdienst in Mülheim wurde auf gestockt: 20 Mitarbeitende sind auf Streife. Die Leitstelle ist auch abends erreichbar.
Lange schon wird es gefordert von den Bürgern, von der Politik: Mehr Sicherheit, mehr Sauberkeit, mehr Kontrollen in der Stadt. Die Stadtverwaltung hat den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) im Ordnungsamt im Sommer nun aufgestockt und neu aufgestellt, um genau diesen Anspruch besser erfüllen zu können. Das Team aus insgesamt 20 Mitarbeitenden im Streifendienst ist seit Juni im Stadtbild präsent, und das nicht nur in Eppinghofen, in der Müga oder an der Haltestelle Stadtmitte.
Erstmals gibt es auch eine Leitstelle in der Verwaltung, die die Mitarbeiter im Ordnungsdienst koordiniert, die Aufträge direkt vergibt an die eigenen Leute, die im Stadtgebiet unterwegs sind: in Wohnbereichen, Parkanlagen, Naturschutzgebieten, auf Spielplätzen. Die Leitstelle arbeitet nicht mit Funk, sondern per Handy. „Wir wissen, wo unsere Leute sind, und können sie gezielt einsetzen“, erklärt Kerstin Kunadt, stellvertretende Leiterin des Ordnungsamts.http://funke-cms.abendblatt.de:8080/webservice/thumbnail/article/215805665
Nicht jeder hält sich in Mülheim freiwillig an Regeln
Wenn von Amts wegen gefordert wird, sich an Regeln zu halten, so wird das heute nicht mehr automatisch akzeptiert: „Unsere Leute sind in der Konfliktberatung ausgebildet, und zwar sowohl verbal als auch körperlich“, betont Kerstin Kunadt. Die Deeskalation steht allerdings im Vordergrund. Alle Mitarbeiter im Außendienst können mit einem Schlagstock umgehen. Die Stadtverwaltung sieht derzeit aber noch keine Notwendigkeit für den Stock-Einsatz, so Ordnungsamtsleiter Bernd Otto.
Die Leitstelle im Ordnungsamt ist auch abends besetzt
Die Leitstelle des Kommunalen Ordnungsdienstes ist telefonisch zu erreichen unter 455_3275. Montags bis donnerstags von 8 bis 19.30 Uhr und freitags von 8 bis 22.30 Uhr. Samstags ist die Leitstelle von 15 bis 22.30 Uhr besetzt.
Außendienst-Mitarbeiter sind unter Umständen auch länger auf den Straßen unterwegs.
Da an der Leitstelle nur jeweils ein Mitarbeiter Dienst macht, kann es sein, dass der Anschluss besetzt ist.
Auch bei der Bürgeragentur können die Mülheimer ihre Beschwerden loswerden unter: 455 1644.
In der Stadtwache an der Straße Am Rathaus 4 trifft man zu den Sprechzeiten Polizeibeamte und Mitarbeiter der Stadtverwaltung an, montags bis freitags von 10 bis 12 und von 16 bis 18 Uhr. 455-3110.
Die Leitstelle im Rathaus kann auch vom Bürger direkt angewählt werden unter der Nummer 455-3275, und zwar immer dann „wenn man meint, der Ordnungsdienst sollte mal etwas kontrollieren, was mich stört“, sagte Amtsleiter Otto.
Die Aufgaben des Kommunalen Ordnungsdienstes sind vielfältig
Das sind die Themenbereiche, für die das Ordnungsamt zuständig ist: Trinkgelage im Park, (Lärm-)Belästigungen und Müll in der Öffentlichkeit, also immer dann, wenn das verträgliche Miteinander gestört wird. Notfälle sind und bleiben Aufgabe von Polizei und Feuerwehr. „Wir können und wir dürfen uns nicht um Straftaten kümmern“, betont Otto. „Wir sind im Bereich der Ordnungswidrigkeiten zuständig.“
Die Vorgänge werden nach ihrer Dringlichkeit bearbeitet. „Wenn am Samstagabend einer auf dem Gehweg parkt, dann wird das unter Umständen nicht sofort bedient“, sagt Jochen Schön, einer der beiden Gruppenleiter für den Außendienst.
Die Leitstelle ist auch in den Abendstunden erreichbar
Leitstelle und Kommunaler Ordnungsdienst arbeiten zwar nicht rund um die Uhr, aber durchaus länger als die normale Stadtverwaltung. Bis in die späteren Abendstunden und auch am Wochenende gehen die Teams in Mülheim Streife und machen auch Brennpunktkontrollen. Das heißt: Kommen Beschwerden, etwa aus der Müga oder anderen Parks, „dann schicken wir unsere Leute gezielt hin“, sagt Ordnungsamtsleiter Bernd Otto. „Wenn es Sinn macht, erfolgen die Kontrollen auch nach 23 Uhr.“ Und auch an den Wochenenden.
Neu im Team der 20 sind fünf Männer und drei Frauen, die extra für ihre Aufgaben im Außendienst ausgebildet wurden. Neben den 20 Leuten auf Streife im Außendienst, die auch zusammen mit der Polizei in der Stadt unterwegs sein werden, gibt es noch acht Ermittler im Kommunalen Ordnungsdienst, die gezielten Ermittlungsaufträgen nachgehen. Etwa, wenn eine Anschrift geklärt werden muss, weil ein Auto stillgelegt wird. Diese Mitarbeiter arbeiten auch in der Leitstelle und helfen beim Streifendienst aus. Zudem hat das Ordnungsamt 14 Verkehrsüberwacher auf der Straße, die etwa Parkverstöße ahnden und Tempolimits mit dem Kamerawagen überprüfen.
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Die Mülheimer Stadtverwaltung hat nun auch eine Sicherheitskoordinatorin, bei der bei größeren Einsätzen, etwa gegen kriminelle Clans, alle Fäden zusammenlaufen. Diese Stelle wurde jedoch nicht neu, sondern durch Umschichtungen geschaffen, betont Amtsleiter Bernd Otto.