Mülheim. In diesem Jahr soll die Neugestaltung der Oberheidstraße für 1,7 Millionen Euro beginnen. Geordnete Parkplätze und Radstreifen stehen im Plan.

Bereits vor 17 Jahren haben Bezirksvertretung 2 und Planungsausschuss beschlossen, die Oberheidstraße auszubauen. „Mittelfristiger Bedarf“, hieß es damals. Weil inzwischen in der Stadtkasse Ebbe herrscht und Baukosten stetig steigen, werden Bagger, Fräse, Asphaltfertiger und Walze erst im Herbst und im nächsten Jahr auf der Dümptener Verbindungsachse anrücken. Helmut Voß vom Tiefbauamt stellte den Ortpolitikern jetzt die konkreten Pläne für die Gestaltung der Oberheidstraße zwischen Wenderfeld und Aktienstraße vor. Die Gesamtkosten sind mit 1,701 Millionen Euro berechnet.

Risse, Schlaglöcher und Flickstellen

„Die Oberheidstraße hat inzwischen zahlreiche Risse, Schlaglöcher und Flickstellen, weshalb wir sie erneuern müssen“, schilderte der Teamleiter Straßenbau. In manchen Abschnitten habe die Straße auch keine Entwässerung. Dort, wo die Randbebauung fehlt, gibt es keinen Gehweg.

Aus diesen Gründen gelte die Oberheidstraße „als technisch nicht fertiggestellt“. Ebenso fehlten Radwege. Autofahrer parkten ihre Wagen ungeordnet teilweise auf der Fahrbahn oder auf dem Gehweg ab.

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Unterschiedliche Breiten

Weil die Oberheidstraße unterschiedliche Breiten – sie reichen von 17,75 Meter bis 8,50 Meter – hat, konnten die städtischen Straßenplaner für die Neugestaltung auch keine gleichmäßige Verteilung von Fahrspuren, Gehwegen, Parkplätzen und Radstreifen vorgeben. „Die Stadt konnte in den vergangenen Jahren die dafür erforderlichen Grundstücke nicht erwerben“, steht als Begründung in der Planungsvorlage. Folglich werden demnächst die Flächen der Oberhidstraße erneuert, die der Stadt gehören.

Anliegerbeiträge sind in 2022 fällig

Für die Neugestaltung der Oberheidstraße haben städtische Planer 1.701.000 Euro veranschlagt. Diese Summe hat ein externer Gutachter mit seiner Kostenschätzung vom März diesen Jahres bestätigt.

Zwei Jahre nach Ende der Bauarbeiten sind in 2022 die Anliegerbeiträge nach dem Baugesetzbuch fällig. Die Stadt rechnet mit insgesamt 100.000 Euro. Diese werden anteilig auf die Grundstückseigentümer umgelegt. Sollte die Stadt weitere Flächen im Kurvenbereich kaufen können, kann dort nachträglich noch ein Gehweg angelegt werden.

Senkrechtparkplätze auf der Nordseite

Zwischen Wenderfeld und der Hausnummer 99 wird es den komfortabelsten Umbau geben. „Dort haben wir auf beiden Seiten 1,5 bis zwei Meter breite Gehwege“, erläuterte Helmut Voß. Knapp sechs Meter tief sind die Senkrechtparkplätze auf der Nordseite. Die Fahrbahn mit Fahrradschutzstreifen auf beiden Seiten wird 8,5 Meter breit“, ergänzte der Straßenplaner.

Maximal sieben Meter beträgt die Fahrbahnbreite nach dem Umbau in der Kurve der Oberheidstraße. Tempo 30 km/h bleibt daher dort bestehen.
Maximal sieben Meter beträgt die Fahrbahnbreite nach dem Umbau in der Kurve der Oberheidstraße. Tempo 30 km/h bleibt daher dort bestehen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Viel enger bleibt der Kurvenabschnitt bis zur Einmündung Schönebecker Straße. „Dort haben wir nur auf der Südseite einen Gehweg. Die Fahrbahn mit Fahrradschutzstreifen kann nicht breiter als sieben Meter werden“, erklärte Helmut Voß. „Auf der Nordseite können wir gar keinen Gehweg bauen. In diesem Abschnitt bleibt die bestehende Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h auch nach Ausbau.“

Fahrbahn mit Radschutzstreifen

Gehwege auf beiden Seiten (jeweils 1,5 Meter breit) hat wieder der 3. Bauabschnitt von der Schönebecker Straße bis hinter den Parkplätzen am Friedhof. Der Parkstreifen ist mit 4,5 Metern Breite vorgesehen. Die Zweirichtungsfahrbahn mit Fahrradschutzstreifen weitet sich auf 8,5 Meter auf. „Im Teilstück bis zur Aktienstraße kommen auf der Südseite Senkrechtstellplätze mit einer Tiefe von rund sechs Metern hinzu“, beschrieb Helmut Voß den Ortspolitikern.

Abgesenkte Bordsteine an den Straßenecken

Damit Fußgänger alle Gehwege erreichen können, wird es auf den Fahrbahnen mehrere Überwege geben. Diese sind nach den aktuellen Regeln der Verkehrssicherheit mit Noppen- und Rillensteinen gestaltet. Sie helfen Sehbehinderten und Blinden, sich zu orientieren. „Für Rollator- und Rollstuhlfahrer werden die Bordsteine an den Straßeneinmündungen abgesenkt“, beantwortete Voß Fragen der Fraktionen. Die Einmündung Wenderfeld wird rechtwinklig gestaltet, was die Geschwindigkeit reduzieren soll.