Mülheim. Der sudanesische Fotograf Mohamed Altoum war ein Jahr lang Artist in Residence. Im Makroscope in Mülheim stellt er jetzt aktuelle Arbeiten aus.

Der Fotograf Mohamed Altoum war ein Jahr lang Artist in Residence vom Projekt Urbane Künste Ruhr und dem Ringlokschuppen. Seine aktuellen Arbeiten zeigt er jetzt im Makroscope an der Friedrich-Ebert-Straße 48 in Mülheim.

Identität der Afrikaner treibt den Künstler um

Den 35-jährigen Künstler treiben die Menschen in Afrika und die Frage nach deren Identität um. Mit der Kamera hat er technisch anspruchsvolle und aussagekräftige Portrait-Aufnahmen von Frauen und Männern in Kenia, Uganda, Ägypten oder dem Sudan gemacht oder aber typische Lebenssituationen der Menschen ins Bild gerückt.

Sie zeigen sie zum Beispiel beim Kochen oder Musizieren, aber auch als begeisterte Wrestlingkämpfer. Hinter jeder Aufnahme steckt eine Geschichte, die man erahnen oder sich vom Künstler erzählen lassen kann. Immer wieder taucht dabei ein Thema auf, das Altoum stark beschäftigt: die soziale Gerechtigkeit - oder besser die soziale Ungerechtigkeit, die er an vielen Orten wahrnimmt.

Mohammed Altoum erstellt im Mülheimer im Makroscope an einem alten Projektorgerät eine Collage.
Mohammed Altoum erstellt im Mülheimer im Makroscope an einem alten Projektorgerät eine Collage. © Mara Tröger

Neben den großformatigen Fotografien hat der vielfach ausgezeichnete Künstler aber auch Collagen und Videoarbeiten entwickelt. Karten der Länder, durch die er gereist ist, hat er digital bearbeitet, sie mit Zeitungsausschnitten oder Bildern zusammengesetzt. An einem alten Projektor kann jeder Besucher auch selbst seine Collage erstellen, indem er die unterschiedlichsten Dinge neben- und übereinanderlegt.

Besucher können sich eigene Collage erstellen

Außerdem zeigt Mohamed Altoum im Makroscope auch eine Videoarbeit. Vor dem Hintergrund einer digital bearbeiteten Karte werden alte Fotografien aus afrikanischen Ländern sichtbar, die der Künstler unter anderem in Archiven gefunden hat.

Meditative Musik ergänzt das visuelle Geschehen auf der Leinwand. Nostalgie kommt dabei auf und ist durchaus gewollt. Es geht um Traditionen alter Kulturen, aber auch um Entwicklungen im vergangenen Jahrhundert.