Im Park an der Dimbeck starten bald die Dreharbeiten für den neuen Film von Alexander Waldhelm. Es ist ein Krimi mit komödiantischen Einlagen.
Mülheim. In gut zwei Wochen fällt im Park an der Dimbeck die erste Klappe für Alexander Waldhelms neuen Film: Eine Frauenleiche wird im Busch gefunden. Ein Polizistenduo ermittelt. Zunächst sieht alles nach einem Raubüberfall aus, aber schon schnell gibt es Unstimmigkeiten...
War es ein Raubüberfall oder nicht?
Patricia Höfer, die bereits in „Pottkinder“ vor zwei Jahren die Hauptrolle gespielt hat, übernimmt auch in diesem Krimi - „Beziehungen – kein schöner Land“ - die weibliche Hauptrolle und auch diese Kommissarin hat wie Mutter Klüsen im Vorgängerfilm ein gesundheitliches Problem. Während jene unter Depressionen litt, hat die Ermittlerin ein Alkoholproblem. Zur Recherche hat Waldhelm ein Treffen der Anonymen Alkoholiker besucht.
Erneut vor der Kamera stehen auch Gerd Fleuren und Michael Mölders. Die Crew ist also weitgehend identisch, als Kameramann ist allerdings Frank Koch aus Saarn engagiert worden. Er hat bislang vor allem Imagefilme für Unternehmen gedreht und verfügt daher über die notwendige Technik und Fähigkeiten.
„Pottkinder“ war der erste Film
Alexander Waldhelm wuchs in Mülheim auf. Er hat in Bochum Medienwissenschaften und Germanistik studiert.
Im Anschluss arbeitete er bei verschiedenen Medien und Unternehmen als Journalist, Redakteur und Texter und ist in dieser Funktion noch immer Mitarbeiter des Forschungszentrums Jülich.
Waldhelm ist verheiratet und hat vier Kinder. 2013 begann er mit der Arbeit an dem Drehbuch für „Pottkinder – ein Heimatfilm“, er drehte den Film als Low-Budget-Produktion selbst. Die Premiere fand am 10. Mai 2017 in der Lichtburg in Essen statt, der Film lief danach in rund 25 Kinos in Deutschland.
2018 war Waldhelm als eine von vier Personen an der Entstehung der Musikdokumentation „Full Circle – Last Exit Rock ’n’ Roll“ beteiligt, die das Leben des Musikers Andy Brings nachzeichnet und deutschlandweit in Kinos lief.
Waldhelm macht keinen Problemfilm, aber er möchte dem Film damit mehr Tiefe verleihen. Unterhaltung ist ihm wichtig, deshalb soll der Film auch wieder starke komödiantische Züge tragen. Dafür sorgt erneut ein Running Gag mit einigen Prominenten. „Sie sitzen in der Polizeiwache auf dem Büßerbänken und es werden ihnen abstruse Delikte vorgehalten, die es aber tatsächlich gibt“, erzählt der 43-Jährige, ohne zu viel verraten zu wollen.
Film soll auch komödiantische Züge tragen
Mit dabei sind unter anderem wieder die Promis Gerburg Jahnke, Fritz Eckenga sowie Andy Brings, mit dem Waldhelm nach „Pottkinder“ noch gemeinsam „Full Circle“ realisierte. Zu den Neuen zählen Torsten Heim (einer der Polizisten aus der Serie Toto & Harry) und Uwe Lyko (alias Herbert Knebel), so dass am Rande erneut einige kleine Kabinettstückchen zu erwarten sind. Nachdem es beim ersten Mal fast reibungslos geklappt hat, die Promis unter einen Hut zu bekommen, hat Waldhelm nun feststellen müssen, dass Terminschwierigkeiten durchaus die Regel sein können. Er ist aber froh, dieses Mal Volker Pispers verpflichten zu können, obwohl der Drehtermin mehrmals verschoben werden musste.
Volker Pispers konnte verpflichtet werden
Der 61-jährige Kabarettist, der vor drei Jahren seinen vorläufigen (?) Abschied von der Bühne genommen hat, ist Waldhelms Lieblingskabarettist, der es nun beim zweiten Anlauf bei Waldhelm vor die Kamera schafft. Er hatte auch Lust auf eine größere Rolle. In einem repräsentativen Gebäude wird er einen Immobilienmakler spielen. „Ich habe aber gar keinen Anzug und nur eine schwarze Krawatt e für Beerdigungen“, hat er dem Regisseur spontan auf das Rollenangebot geantwortet. Vieles ist nach dem Erstling einfacher.
30 Drehtage sind eingeplant
Vier Tage lang werden sie im Oberhausener Polizeipräsidium drehen, einen Tag bei einem Dortmunder Sponsor, einem Catering-Service, der über die Drehzeit 600 Essen zur Verfügung stellt. Mit 30 Drehtagen hat Waldhelm sechs Tage weniger eingeplant als bei den „Pottkindern“.
Der Filmemacher rechnet damit, dass der Streifen im nächsten Frühjahr, kurz nach den Osterferien, wieder in der Essener Lichtburg Premiere feiern kann. Er ist übrigens besonders froh, dass er in Kalkar drei Tage im Wunderland drehen darf. „Wenn in diesem riesigen Kühlturm das Kettenkarussell hochfährt, ist das ein irres Bild“, freut er sich.
Dort arbeitet ein Tatverdächtiger, dem die Polizei auch anschließend nach Uedem folgt. Gespielt wird er von Markus Sauk, den Waldhelm bei den Dreharbeiten zu „Full Circle“ kennen lernte. „Wir haben sofort einen Draht zueinander gefunden“, berichtet er.