Mülheim. In einer Patientenveranstaltung am Mülheimer St. Marien-Hospital geben zwei Kardiologen Tipps, wie man mit moderater Bewegung gesund bleibt.
Bewegung hält nicht nur fit, sondern stärkt auch das Herz und kann das Leben verlängern. Wer es aber übertreibt mit der sportlichen Betätigung, schadet seiner Gesundheit eher. In der Patientenveranstaltung „Aktuelle Medizinische Stunde“ am Mittwoch, 10. Juli, sprechen die leitenden Kardiologen am St. Marien-Hospital (SMH), Prof. Dr. Heinrich Wieneke und Dr. Julia Schulz, über das richtige Maß. Wie immer können die Besucher im Anschluss Fragen an die Ärzte stellen.
Die positiven Aspekte regelmäßiger Bewegung überwiegen sicher, doch weiß der Chefarzt der Kardiologie am SMH: „Menschen neigen dazu, sich zu überschätzen“. Sprich: Nicht drei Wochen gar nichts machen und dann, wenn man endlich mal wieder Zeit hat, einen langen Lauf anzugehen, das ist kontraproduktiv für die Gesundheit. Besser ist es, dreimal in der Woche einen kürzere Tour in den Tag einzubauen.
Den Puls dreimal in der Woche über 100 bringen
Oberärztin Julia Schulz zitiert aus Untersuchungen, dass es überhaupt sinnvoller für die Gesundheit ist, ein wenig zu machen, das dann aber regelmäßig: „Moderater Sport wirkt lebensverlängernd, wenn man es täglich macht.“ Also etwa täglich eine Spazierrunde zu drehen, auf den Heimtrainer setzen – „machen Sie sich einen spannenden Film dazu an, wenn es zu langweilig wird“ rät Schulz. Anstrengen sollte man sich aber schon: Den Puls dreimal pro Woche über 100 zu bringen, das schaffe man auch im Alltag: „Alle Wege, die man regelmäßig machen muss, vielleicht mal mit dem Rad oder zu Fuß angehen“, rät Wieneke.
Veranstaltung richtet sich an Herzgesunde, aber auch an Kardio-Patienten
Die Veranstaltung richtet sich an Herzgesunde, aber auch an Kardio-Patienten, die nicht auf Bewegung verzichten sollten: „In Herzsportgruppen wird unter Aufsicht trainiert, die Menschen fühlen sich da sicherer“, sagt Dr. Schulz. Dass hierzulande überall der Fitnesswahn herrscht, dem widersprechen Studien: „Es wird sich inzwischen so wenig bewegt, wie schon lange nicht mehr“, sagt Dr. Schulz. Da gibt es auf der einen Seite die Extremsportler, die einen Marathon nach dem anderen laufen, aber andererseits eben auch die große, ruhende Masse, die überhaupt keinen Sport treibt.
Wer diesen Zustand endlich ändern und etwa mit dem Laufen anfangen will, sollte aber zuvor seinen Hausarzt aufsuchen, einfach, um Risiken auszuschließen, empfiehlt Prof. Wieneke. „Eine angeborene Herzmuskelschwäche zum Beispiel kann durch eine einfache Untersuchung ausgeschlossen werden“, sagt er, und meint damit vor allem auch jüngere Menschen. Aber auch Menschen mittleren Alters sollten langsam anfangen mit dem Ausdauersport, und sich allmählich steigern.
>>> TERMIN UND ANMELDUNG
Aktuelle Medizinische Stunde: „Sport und Herz – Bewegung hält die Pumpe fit“, Mittwoch, 10. Juli, 17 Uhr, St. Marien-Hospital, Muhrenkamp 26, Contilia Akademie, Raum 1. Eintritt frei. Anmeldung: 0208 305-42751