Mülheim. . Eine neue Fußgängerinsel am Dickswall in Mülheim führt ins Nichts. Außerdem ist sie gesperrt. Ein Schildbürgerstreich?
Über ein rätselhaftes Straßenbauwerk am Dickswall, Einmündung Oststraße, wundern sich viele Mülheimer, wenn sie an dieser Stelle vorbei kommen. Dorthin wurde eine neue Fußgängerinsel gesetzt, gepflastert, bepflanzt. Ungünstiger Weise ist auf der gegenüberliegenden Seite gar kein Überweg, sondern hoher Bordstein.
Offenbar soll die Querung auch auf keinen Fall benutzt werden, denn sie ist in voller Breite mit einem rot-weißen Zaun versperrt. Wozu das? Ein Schildbürgerstreich mitten in Mülheim?
Nein, versichert Helmut Voß, Straßenplaner im Amt für Verkehrswesen und Tiefbau. Es handle sich um eine provisorische Lösung, die allerdings noch eine ganze Weile bleiben muss. Die Furt, wie es fachmännisch heißt, steht im Zusammenhang mit der ausgeschilderten Fahrradroute zwischen Speldorf und Heißen. Diese verläuft über Dickswall, Oststraße und Buggenbeck.
Linksabbiegen für Radfahrer ist hier gefährlich
Bislang müssen Radfahrer, die aus der Innenstadt kommen und links in die Oststraße einbiegen wollen, quer über die beiden Geradeausfahrstreifen der Essener Straße fahren und sich auf dem Linksabbiegestreifen einordnen. „Das ist nicht ungefährlich“, meint Voß, der auch als Fahrradbeauftragter der Stadt fungiert. Demnächst soll hier also ein Überweg für Radfahrer samt Ampel zur Verfügung stehen.
Um zu verhindern, dass Fußgänger, die beispielsweise aus dem Bus steigen, die Querung für Radfahrer mitbenutzen, bekommen sie daneben einen eigenen Weg. Der komplette Bereich werde im Rahmen der Fahrbahnerneuerung auf dem Dickswall nach der Sanierung des Rumbachkanals 2019 und 2020 schrittweise fertiggestellt. Spätestens im Laufe nächsten Jahres soll hier ein durchgehender Radweg entstehen und ein Überweg, der diesen Namen verdient.
Straße sollte nicht zwei Mal aufgerissen werden
„Die Mittelinsel wurde vorab bereits im Rahmen des Kanalbaus hergestellt“, ergänzt Voß. Alternativ hätte man die Straße erst wieder schließen und die Insel für den Radwegebau ein zweites Mal aufreißen müssen. „Dies wäre sicher keine gute Idee gewesen.“ Damit in der Zwischenzeit der halb fertige Überweg niemanden zum wilden Überqueren des Dickswalls verleitet, wurde er provisorisch abgesperrt. „Nicht schön, aber nützlich“, so der Verkehrsplaner.