Im November 2010 könnte das Hospiz an der Friedrichstraße eröffnen. Schwerpunktmäßig wird es auf die Betreuung Demenz-Kranker ausgerichtet sein.

2168 Mülheimer Bürger starben im Jahr 2008, mancher unter Schmerzen, nicht wenige in völliger Einsamkeit. Doch ein stationäres Hospiz, das betroffenen Menschen eine würdevolle letzte Station sein könnte, gibt es bislang in Mülheim nicht. Noch nicht: Bereits im kommenden November soll das Hospiz Mülheim an der Friedrichstraße eröffnen.

Ein Hospiz zu betreiben bedarf der Einwilligung der „Ansprechstelle im Land NRW zur Pflege Sterbender, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung” (Alpha). Und weil NRW das Bundesland mit der höchsten Dichte an Hospizen ist, war der Weg zur Genehmigung für die Evangelische Hospiz gGmbH ein steiniger. „Erst eine Spezialisierung brachte den Durchbruch”, erklärt Geschäftsführer Ulrich Schreyer. Schwerpunktmäßig wird das Mülheimer Hospiz auf die Betreuung Demenz-Kranker ausgerichtet sein.

Baulich wird das dann so aussehen, dass eine Etage der dreigeschossigen Gründerzeitvilla an der Friedrichstraße 40 speziell für demente Patienten ausgestattet sein wird. Eine besondere Farbgebung gehört dazu, Schallschutzwände, entsprechende Türensicherung, vor allem aber adäquat geschultes Fachpersonal.

Insgesamt zehn Gäste-Plätze wird das Hospiz einmal haben, auch Unterkünfte für Angehörige. Hinzu kommen Pflege- und Behandlungszimmer, Andachts- und Ruheräume und eine Bibliothek. Die 1863 erbaute Villa wird dazu komplett saniert und um einen modernen Anbau erweitert.

Zufrieden mit Projektfortschritt und Lage des Hospiz ist auch Projekt-Koordinatorin Susanne von Röhl: „Das Hospiz soll ein Haus der Lebenden sein”, sagt sie, „darum ist es schön, dass es einen so zentralen Platz in unserer Stadt einnehmen wird.”

Billig ist das nicht: 2,5 Millionen Euro betragen die Investitionskosten, zehn Prozent aller Unterhaltungskosten, bis zu 250 000 Euro pro Jahr, müssen auch zukünftig über Spenden und Fördermittel aufgebracht werden.

Darum freut sich der Förderverein des Hospiz über jede Spende, wie etwa die 5000 Euro, die Thorsten Harke, Präsident der Harke Group, gestern übergab.

Spenden: www.hospiz-mh.de , 309 2001