Mülheim. Mit einem Tag der offenen Hochschule hat die Hochschule Ruhr West (HRW) ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Es gab zahlreiche Mitmach-Aktionen.
Ihr zehnjähriges Bestehen hat die Hochschule Ruhr West (HRW) mit einem „Tag der offenen Hochschule“ gefeiert und Besucher dazu eingeladen, sich auf dem Campus an der Duisburger Straße umzuschauen.
Viele Mitmach-Aktionen begeisterten vor allem für den kleinen Forschernachwuchs. Mitarbeiter und Studenten informierten außerdem über die verschiedenen Studiengänge und veranschaulichten mit Experimenten und Vorführungen ihre wissenschaftliche Arbeit. In vielen interessanten Vorträgen für Erwachsene und für Kinder konnten die Besucher ihr Wissen in ganz unterschiedlichen Bereichen noch vertiefen. Bei einer Kinder-Campus-Rallye lockten kleine Preise wie ein Labor fürs Kinderzimmer. Ein buntes Bühnenprogramm durfte natürlich nicht fehlen. Ob Musik, Show oder Humor – auch hier war es eine gelungene Mischung, die die Besucher begeisterte.
Buntes Bühnenprogramm ergänzt Vorführungen und Vorträge
1) Einen Parcours für kleine E-Autos hatte Katja Rösler vom Fachbereich Maschinenbau vorbereitet. Die junge Professorin für Fahrzeugtechnik arbeitet seit 2012 an der Hochschule. „Themen wie E-Mobilität und autonomes Fahren wird in dieser Generation eine wesentlich größere Rolle spielen als heute“, ist sich Rösler sicher. Bei den Kindern kamen die kleinen Flitzer gut an. Für die erwachsenen Besucher stand ein E-Scooter bereit, mit dem die Gäste über das Gelände der Hochschule düsen konnten.
2) Klettern im Labor: Bei den Bauingenieuren konnten Kinder spielerisch erkunden, welche Rolle Stabilität, Schwerpunkt und Reibung bei der Entstehung und Planung von Bauwerken spielen. Mit Getränkekisten stapelten und kletterten die kleinen Besucher in die Höhe. Mit Holzplanken wurden „Leonardo-Brücken“ gebaut, die ganz ohne Schrauben und Nieten auskommen und nur durch das Reibungsprinzip Stabilität erhalten.
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Namensgeber Leonardo Da Vinci skizzierte solch eine Brücke bereits im 15./16. Jahrhunderts. „Beim Kistenklettern merken die Kinder sehr schnell, dass je höher der Turm wird, desto wichtiger der Schwerpunkt ist“, sagt Prof. Dr. Daniel Jun, Leiter des Instituts für Bauingenieurswesen, der mit seinen Kollegen das Kletterlabor vorbereitet hatte. „Ist der nicht richtig, dann kippt das Ganze schnell um.“
3) Für Jesus soll es ein Leichtes gewesen sein, übers Wasser zu laufen. Dass das mit ein paar naturwissenschaftlichen Tricks möglich ist, zeigten die Mitarbeiter des Instituts für Naturwissenschaften. Ins Wasser wurde Maisstärke gemischt, die Oberflächenspannung dadurch wesentlich größer. Martin Reufer, Professor für angewandte Physik machte es vor und zeigte den Besuchern, wie man über die Flüssigkeit laufen kann, ohne einzusinken. „Wir möchten mit diesem Experiment zeigen, dass Flüssigkeiten nicht alle gleich sind und nicht alles verhält sich wie Wasser“, erklärte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Simone Bosserhoff. Insbesondere die kleinen Besucher hatten viel Freude an diesem Experiment und hüpften und liefen über die Wasser-Stärke-Mischung.
4) Wie viel Körperkraft ist nötig, um Strom zu erzeugen? Um diese Frage zu beantworten legten sich viele Gäste ins Zeug und kamen ganz schön ins Schwitzen.
An einem Rudergerät wurde die Körperkraft in Strom umgerechnet und brachte viele Besucher zum Staunen. Denn um ein Smartphone für einen Tag aufzuladen, müssten alleine sportlich fitte Menschen zweieinhalb Stunden rudern. Außerdem zeigten Mitarbeiter des Wirtschaftsinstituts – Energie und Wassermanagement an kleinen Solarbooten, wie Sonnenenergie funktioniert. Bei einem Energie- und einem Wasser-Quiz konnten kleine und große Besucher ihr Wissen in den jeweiligen Bereichen testen.
5) Im Institut für Informatik konnten sich Interessierte unter anderem über erneuerbare Energien informieren. Wissenschaftliche Mitarbeiter und Studenten zeigten, wie eine Brennstoffzelle funktioniert und was für wissenschaftliche Prozesse hinter der Photovoltaik-Technik stecken. Vor allem Eigenheimbesitzer nahmen das Angebot gerne an und sprachen mit den Experten über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Technologien. Auch Frank und Anette Hohendahl nutzten den Tag der offenen Hochschule, um mehr über Brennstoffzellen zu erfahren. „Für uns ist das die Technologie der Zukunft“, ist sich das Ehepaar einig.
6) Musik und Unterhaltung durfte zur Feier des Tages natürlich nicht fehlen. Auf einer großen Bühne im Zentrum des Campus sorgten Künstler, Nachwuchsforscher und Musiker für ein abwechslungsreiches Programm. Den Auftakt machte die Big Band der Luisenschule, die ebenfalls in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert. Im Februar konzertierten Musiker sogar in der Essener Philharmonie. Ebenfalls von der Luisenschule, begeisterten Schüler des Chemie-Projektkurses die Zuschauer mit einer Experimental-Show. Ob heiß, kalt, bunt oder mit viel Rauch – die Schüler zeigten Chemie zum Staunen. Als Mülheimer Urgestein, den viele auch aus dem WDR-Radio kennen, zeigte Kabarettist René Steinberg wie man sich mit Humor gegen die Beklopptheiten unserer Zeit wappnen kann. Mit der Oberhausener Folkband „Lappländer“ ließen alle Beteiligten den Offenen Tag der Hochschule dann musikalisch ausklingen.
Tag der offenen Hochschule