Mülheim. Unter dem Motto „Fahr Rad, aber sicher!“ informierte die Mülheimer Verkehrswacht zum Tag der Verkehrssicherheit. Dabei kam es auf Feinheiten an.

Die komplette Fläche des Kurt-Schumacher-Platzes füllte am Samstag die Mülheimer Verkehrswacht mit ihren vielfältigen Aktionen zum bundesweiten „Tag der Verkehrssicherheit“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung unter dem Slogan „Fahr Rad, aber sicher!“ standen die immer häufiger auf unseren Straßen anzutreffenden Pedelecs.

Durch die steigende Beliebtheit nimmt gleichzeitig die Zahl der Unfälle der elektrisch unterstützten Fahrräder zu, die im Vergleich zu den nicht motorisierten Bikes überdurchschnittlich hoch tödlich enden. Vielfach werden die veränderten Fahreigenschaften eines Pedelecs zum herkömmlichen Rad unterschätzt, wie Gunter Zimmermeyer von der Verkehrswacht Mülheim weiß.

Ein Antiblockiersystem soll zur erhöhten Sicherheit beitragen

Auf einem Parcours konnten sich Interessierte mit dem Fahrverhalten der E-Bikes vertraut machen. „Das ist schon durch das schwerere Gewicht und die Tretunterstützung eine Umstellung gegenüber dem normalen Rad“, sagt Stella Brochmann. Im Urlaub vor fünf Jahren hat sie das erste Mal ein Pedelec benutzt: „Da hätte es mich beinahe vom Rad gehauen, weil alles so ruckartig ging.“ Vor einer Probefahrt auf dem Parcours hat sie trotzdem keine Angst und stellt nachher fest: „Das Rad fährt sich super, es hat sich einiges verbessert.“

Rania fährt beimTag der Verkehrssicherheit auf dem Kurt-Schumacher-Platz in Mülheim mit einem E-Bike durch einen Fahrradparcours und testet die Vorteile eines ABS-gestützten Bremssystems auf rutschigem Untergrund.
Rania fährt beimTag der Verkehrssicherheit auf dem Kurt-Schumacher-Platz in Mülheim mit einem E-Bike durch einen Fahrradparcours und testet die Vorteile eines ABS-gestützten Bremssystems auf rutschigem Untergrund. © Funke Foto Services | Martin Möller

Zur erhöhten Sicherheit beitragen soll auch der Einsatz von Antiblockiersystemen (ABS). „Viele Alleinunfälle sind auf falsches Bremsen zurückzuführen“, erklärt Zimmermeyer. Das ABS dient zur optimalen Ausnutzung der Bremsen, um Stürze und Kollisionen zu vermeiden.

Eine Demonstrationsstrecke mit Schotter mitten in der Mülheimer Fußgängerzone

Zum Ausprobieren der Innovation gab es eine Demonstrationsstrecke mit Schotter in der Fußgängerzone. Testpilot Orman war nach seiner Fahrt begeistert: „Ohne ABS wäre ich auf dem Schotter weggerutscht. Das bringt die Sicherheit auf ein anderes Niveau. Es ist nur noch recht teuer.“

Auf Laufrädern und Tretrollern konnten sich Kids im sicheren Fahren üben. Gunter Zimmermeyer bemängelt, dass „die Hälfte der Grundschulkinder heute gar nicht mehr Fahrrad fahren kann.“ Deswegen gehe die Verkehrswacht verstärkt in Kitas, „damit Kinder dort lernen mit Fahrrädern umgehen zu können.“