Mülheim. In der Mülheimer Innenstadt haben zwei neue Patisserien eröffnet und bieten orientalische Backwaren an. Das Zuckerfest kam passend zur Eröffnung.

Süße Sachen sind Naima El-Badaouis Spezialität. Bevor sie ihren Mann Kouider Haimami, einen waschechten Mülheimer traf (und heiratete), arbeitete sie als Konditorin in einem Backwarengeschäft in Oujda, einer Metropole im Nordosten von Marokko. Gebacken hat sie immer gerne und gut, sie sei meisterhaft im Herstellen von Kuchen, Keksen und Brot, findet ihr Gatte.

Jetzt hat die Familienmutter es gewagt und eine kleine Patisserie an der Leineweberstraße 50/52 eröffnet. Alles, was es dort gibt, ist handgemacht, frisch angefertigt in der kleinen Backstube hinter dem winzigen Ladenlokal. Unterstützt wird Naima El-Badaoui in ihrem neuen Job von der gesamten Verwandschaft.

In Mülheim entstehen Backwaren, die in Deutschland nur teilweise bekannt sind

Das sieht aber lecker aus: Bei Naima El-Badaoui wird nicht über die Maßen produziert, damit nichts liegen bleibt.
Das sieht aber lecker aus: Bei Naima El-Badaoui wird nicht über die Maßen produziert, damit nichts liegen bleibt. © FUNKE Foto Services | Tamara Ramos

In ihrem Ofen zaubert sie täglich Backwaren, die in Deutschland nur teilweise bekannt sind: Msemen zum Beispiel, aufklappbare und befüllbare Blätterteigtaschen, oder Beril, helle und weiche Fladen aus Weizenmehl und Hartweizengrieß, die man für herzhafte oder süße Speisen nutzen kann.

„Man kann sie mit Honig bestreichen oder mit Schokolade - oder auch Ei drauflegen oder Käse“, nennt sie nur einige Zubereitungsarten. Daneben gibt es unzählige Küchlein aus den unterschiedlichsten Teigsorten, mit den verschiedensten Füllungen. „Mit Erdnüssen, Walnüssen, Pistazien oder Mandeln, aber auch mit Datteln oder Feigen“, sagt die Konditorin.

Gut angelaufen ist das Geschäft, vor allem auch, weil kürzlich Zuckerfest war und „der Laden leergekauft wurde“.

Jeder Kunde soll frische Waren bekommen, nichts bleibt liegen

Insgesamt will es Naima El-Badaoui aber eher langsam angehen lassen, nicht über die Maßen produzieren, damit nichts liegenbleibt und trocken wird. Jeder Kunde soll frische Ware bekommen, Bestellungen kann man auch aufgeben, sogar ganze Tabletts ordern – für Feiern und Feste.

Wer die Patisserie „Oujda“ googlet, findet Fotos vom Geschäft und von so leckeren Sachen wie Erdnuss-Baklawa, Walnuss-Nagretta oder Sesam-Chebbakia.

Vor vier Wochen hatte schon eine weitere orientalische Konditorei eröffnet

Neben der Patisserie „Oujda“ hat vor etwa vier Wochen auch eine weitere Konditorei mit orientalischen Süßigkeiten in der Innenstadt eröffnet - „Alaseel“ an der unteren Schloßstraße (Nr. 34). Inhaber Rateb Al-Sheik Homar hat bereits einen ähnlichen Laden in Altenessen. Dort werden seine – zumeist arabischen – Backwaren von einem fachkundigen Bäcker hergestellt und auch nach Mülheim in die Filiale gebracht.

Große Pistazientaschen liegen neben kleinen Vogelnestern oder Dattelkeksen und vielen anderen süßen Versuchungen. Es gibt auch Torten, Kuchen und Pudding.

Am Löhberg 33 gibt es bald eine dritte orientalische Bäckerei

Der Laden hat auch eine Café-Ecke, die aber noch nicht sofort genutzt werden soll. „Wenn wir mit dem Café starten, dann wollen wir auch arabisches Eis, Kaffee und Cocktails ohne Alkohol anbieten“, sagt der Chef.

Eine orientalische Bäckerei soll bald auch im Löhberg 33 an den Start gehen. Das verrät auch ein Bauschild im Schaufenster. „Seit einiger Zeit wird in dem Ladenlokal schon gearbeitet. Der Laden, so hört man, soll noch im Juni aufmachen“, weiß City-Managerin Gesa Delija.