Mülheim. Die Stadt Mülheim muss weiter sparen, die Ruhrbahn fährt zu teuer. Der Rat sollte nun regional denken. Ein Kommentar von Frank-Rainer Hesselmann.
Das präsentierte Netz 23 hatte nicht die Haltbarkeit, wie sein Titel offerierte. Eine selten einige politische Ratsmehrheit versenkte es sofort, obwohl dabei eher Partei-Ideologien Vorfahrt hatten. Fakten sind: Die Stadt muss weiter sparen. Die Ruhrbahn fährt – verglichen mit anderen Nahverkehrsbetrieben – noch zu teuer.
Das mangelhafte Netz 23 hat viele teure Arbeitsstunden gekostet – verbranntes Steuergeld wie alle bisherigen Gutachten. Von guten Verkehrsplanern darf man Besseres erwarten. Mülheim hat eine gute Bahnstruktur, die nach Erhalt und Ausbau ruft. Vergleichbare Städte zeigen, wie das geht. Wer glaubt, die Ruhrbahn kauft nächstes Jahr 60 umweltfreundliche Elektrobusse nur für Mülheim – der irrt.
Regional denken und nicht bis zur Kommunalwahl streiten
Allen Parteien sei gesagt: Rote Räder auf grünen Gleisen passen sehr wohl auf schwarze Straßen. Wer jetzt eine Einigung für ein kundenorientiertes und zukunftsstabiles Nahverkehrsnetz blockiert, macht Mülheim als Arbeits-, Freizeit- und Wohnstadt unattraktiv.
Der Rat sollte seine letzte Chance jetzt nutzen, Kirchtürme abbrechen, regional denken und nicht bis zur Kommunalwahl streiten. Ebenfalls Steuergeldverschwendung. Die Ruhrbahn muss ihre Verwaltung von überflüssigen Stellen und Beratern befreien, mehr Fahrservice bieten. Sonst übernehmen bald andere ihren Betrieb.