Die Camera Obscura als Hochzeitslocation: Immer mehr Paare erklimmen den Wasserturm

Die Camera Obscura hat sich seit Museumseröffnung im September 2006 zu einem der beliebtesten Ziele Mülheims entwickelt. Seien es Hochzeiten, Kindergeburtstag oder Universitätsausflüge – das Museum verbindet Kontinente.

Annett Smarzcz, Susanne Paschker, Dr. Tobias Kaufhold (v.li.) mit ihrem Buch voller Hochzeitserinnerungen. Foto: Roy Glisson
Annett Smarzcz, Susanne Paschker, Dr. Tobias Kaufhold (v.li.) mit ihrem Buch voller Hochzeitserinnerungen. Foto: Roy Glisson © Waz FotoPool

1904 erbaut, diente der Wasserturm ursprünglich dem angrenzenden Eisenbahndipot zur Versorgung. Lange Zeit still gelegt, bekam die Kuppel 1992 die größte begehbare Camera Obscura und wurde 2006 mit einer 30 jährigen Sammlung zur Filmvorgeschichte eröffnet. Mit 66 000 Besuchern seit Beginn und 20 000 davon im Jahr 2009, zieht das Museum „Menschen aus Kanada, den USA und viele Studenten aus Russland und Japan an”, so Dr. Tobias Kaufhold, Leiter der Camera Obscura. Als 2007 noch die Hochzeitspaare das Museum entdecken, „verzeichnen wir 130 Trauungen und viele begeisterte Gäste, die im Nachhinnein immer wieder kommen.”

Doch was verzaubert die Menschen an dem 100 Jahre alten Turm?

„Die ungewöhnliche Architektur und die Lage zwischen Müga und Schloss Broich machen diesen Ort speziell”, sagt Susanne Taschker, Organisatorin der Trauungen. Neben Live-Musik, von klassisch bis zum schottischen Dudelsack, stellen sich die Drei allen individuellen Wünschen des Brautpaars. Als Dank gibt es einen Haufen Postkarten und Fotos aus den Flitterwochen.

Dass alte Gemäuer immer beliebter als Hochzeitslocation werden, erklärt sich Dr. Tobias Kaufhold: „Wir leben in einer Zeit der gegenläufigen Dynamik. Einerseits gehen wir auf Trödelmärkte, die Suche nach alten Schätzen, andererseits surfen wir täglich durchs Internet. Wir verbinden Tradition mit Modernität, darin finden die Leute sich wieder.”