Jahresausstellung der Mülheimer Künstler : Jan Ehlen erhält den Preis

80 Jahre ist es her, dass die Jahresausstellung der Mülheimer Künstler Premiere feierte. Eine nicht ganz so alte, aber immerhin auch schon gute und gewachsene Tradition ist der Förderpreis, den Beate Lickfeld 2001 in Erinnerung an den Bildhauer Hermann Lickfeld ins Leben rief. Im Oktober dieses Jahres ist Beate Lickfeld überraschend verstorben.

Spontan hat sich der Mülheimer Kunstverein entschlossen einzuspringen. Ideell und finanziell und mit neuem Titel: Preis des Mülheimer Kunstvereins. So konnte der mit 2000 € dotierte Preis Samstag bei der Eröffnung der Jahresausstellung in bewährter Weise wieder an einen lokalen Künstler verliehen werden.

Unabhängig vom Alter und vom Geld, „ist dieser Preis ein Türöffner”, betonte Vorsitzender Rainer Grillo. Nicht zuletzt soll die Auszeichnung ein Ansporn sein, sich weiterhin ins Zeug zu legen. Und wie in jedem Jahr wurde im Foyer des Kunstmuseums mit Spannung auf die Bekanntgabe des Gewinners gewartet.

Zuvor hatte die Jury mal wieder getagt, bis die Köpfe sprichwörtlich rauchten. Nach langen Diskussionen stand endlich fest: Der Preis geht an den jungen Künstler Jan Ehlen. Er ist mit zwei Arbeiten in der Jahresausstellung vertreten. Überzeugt hatte die Jury einer Installation mit drei kreisrunden Scherenschnitten aus schwarzem Karton, die sich auf einem Motor um den Mittelpunkt drehen. Durch die Beleuchtung der Scherenschnitte entstehen Objekte aus Licht und Schatten.

Jan Ehlen, Mitbegründer des Kollektivs „Zeitgenossenschaft”, ist in der lokalen Kunstlandschaft vielfach unterwegs, ist gerade frisch in die AG der Mülheimer Künstler aufgenommen worden. 2005 erhielt er bereits den Förderpreis des Ruhrpreises.