Wo viele Menschen zusammen sind, etwa auf Weihnachtsmärkten, ist das Portemonnaie schnell weg, warnt die Polizei.

Die Vorweihnachtszeit ist Hoch-Zeit für Langfinger – und damit auch für die Polizei: „Taschen- oder Trickdiebe”, so Polizeisprecher Peter Elke, „nutzen jetzt, wenn die Innenstadt voller ist, die Unaufmerksamkeit aus.” Im Weihnachtsgeschäft – „überall da, wo viele Menschen eng beieinander stehen” – verzeichnet die Polizei alljährlich eine Steigerung bei geklauten Börsen und Brieftaschen. Viele achten im Gedrängel nicht auf ihre Sachen. „Man hat weniger das Empfinden, dass jemand zu nahe kommt”, erklärt Elke die mangelnde Aufmerksamkeit. Es ist ja normal, dass sich auf Weihnachtsmärkten die Leute knubbeln. Langfinger können dabei ihren Opfern ganz unauffällig auf die Pelle rücken.

Viele Leute fahren lieber mit dem eigenen Auto zum Einkaufen. Volle Städte, mehr Hektik, mehr Verstöße im Straßenverkehr, mehr Unfälle: Auch wenn diese Kausalkette nicht immer bis zum Crash führt, muss die Polizei häufiger bei Verkehrsdelikten eingreifen: Rotlichtverstöße, besonders kreative Parkvorgänge oder Telefonieren am Steuer kann den Weihnachtseinkauf zusätzlich verteuern. Da reagiert der eine oder andere Bürger schon mal etwas gereizter bis aggressiv auf polizeiliche Maßnahmen. Aber, so Elke, es gebe auch das Andere: Leute, die in der Vorweihnachtszeit besinnlich sind und besonders freundlich.

Mehr polizeiliches Personal komme in der Vorweihnachtszeit nicht auf die Straße, wenn auch mehr Präsenz dort gezeigt werde, wo es die Polizei für erforderlich hält. Geraten wird jedem Bürger, aufmerksam zu sein, wenn man sich ins vorweihnachtliche Getümmel stürzt. „Tragen Sie Ihre Wertsachen eng am Körper. Frauen sollten die Handtasche unter den Arm klemmen und Verschlüsse schließen. „Es kommt immer wieder vor, dass Leute an der Kasse stehen und erst dann merken, dass ihr Portemonnaie weg ist, das sie gerade noch gehabt haben,” sagt Peter Elke. Täter achteten gezielt auf Schwächen und nutzten diese aus, so der Polizeisprecher. „Das ist eine Sache von Sekunden – und das Geld ist weg.”

Keine Schüchternheit sollte zeigen, wer merke, dass sich jemand am fremden Eigentum zu schaffen macht: „Auch im Trubel sofort laut auf sich aufmerksam machen. Rufen Sie: ,Was machen Sie da, nehmen Sie die Finger weg. Was wollen Sie von mir!'” Häufig arbeiteten solche Täter in Gruppen – der eine lenkt ab, der andere greift zu. „Aufmerksamkeit ist etwas, dass diese Leute scheuen”, betont Elke. Und: „Wer bestohlen wurde, sollte immer die Polizei verständigen!”