Mülheim. . Wilma Wohnen hat Mülheim-Heißen für sich entdeckt. Bald soll das dritte große Wohnbauprojekt starten: mit 34 Einfamilienhäusern und mehr.
Mühlenfeld, Gracht, Rudolf-Harbig-Straße: Der Projektentwickler Wilma Wohnen baut in Heißen aktuell eine Siedlung nach der anderen. Jüngst kaufte das Unternehmen aus der Nachbarstadt Ratingen der Stadt das alte Sportplatz-Areal des RSV Heißen an der Rudolf-Harbig-Straße ab. Schon im Spätsommer soll der Vertrieb der dort entstehenden Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen starten.
Aber der Reihe nach. Erstes Bauprojekt in Heißen war für Wilma Wohnen jenes am Mühlenfeld, wo auch aus einem Sportplatz eine Wohnsiedlung gemacht worden ist. 45 Einfamilienhäuser, dazu zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt zehn Eigentumswohnungen hat der Ratinger Projektentwickler hier bauen lassen.
Einweihung des neuen Spielplatzes
„Das Bauvorhaben ist im Grunde abgeschlossen“, sagt der bei Wilma für die Rhein-Ruhr-Region zuständige Prokurist Andreas Häcker, die Nachfrage nach Eigentum an dieser Stelle sei „deutlich größer“ als das Angebot gewesen. Was jetzt noch aussteht, ist die Einweihung des neuen Spielplatzes für das Quartier. Am 4. Juli soll es zur Übergabe der von Kindern mitgestalteten Anlage ein Spielplatzfest geben.
Sämtliche 22 Einfamilienhäuser, die Wilma Wohnen auf altem Tankstellen- und Gewerbegrundstück zwischen Gracht und B1 baut, sind auch mindestens schon zum Kauf reserviert, sagt Häcker. Fünf Reihenhäuser werden direkt an der Gracht entstehen, im Hinterland zwölf Doppelhaushälften und fünf freistehende Einfamilienhäuser.
Alter Baubestand ist abgerissen, Altlasten seien beseitigt, „wir sind gerade bei der Erstpflege des Biotops im Süden des Grundstücks“, so Häcker zuletzt. Zeitnah sollen zwischen dem an der B1 gelegenen Biotop und den Gärten der später freistehenden Häuser drei Meter hohe Lärmschutzwände errichtet werden, die das Baurecht vorschreibt. Voraussichtlich ab Juli oder August sollen die Erschließungsanlagen gebaut werden, im Spätsommer soll der Häuserbau starten. Mitte 2021 sollen alle Häuser bezogen sein.
Energieversorgung über Luftwärmepumpen
Die Energieversorgung erfolgt über Luftwärmepumpen. Erstmals setzt Wilma auch auf E-Ladesäulen als Standard in jeder Garage. Partnerin dabei ist Mülheims Energiedienstleister Medl. Die Kaufpreise haben es in sich, entsprechen aber wohl dem Markttrend in der fortwährenden Niedrigzinsphase mit hohem Nachfrageüberschuss nach Eigentum. Die Kaufpreise liegen zwischen 415.000 Euro für ein Reihenmittelhaus und 720.000 Euro für ein freistehendes Einfamilienhaus auf 500 Quadratmeter großem Grundstück und mit 200 Quadratmetern Wohnfläche.
Jetzt kommt für Wilma Wohnen noch ein drittes Großprojekt hinzu: der Bau einer neuen Siedlung an der Rudolf-Harbig-Straße. Das Bebauungsplanverfahren und die Vermarktung der städtischen Fläche hat deutlich länger gedauert als ursprünglich geplant. Zuletzt waren auf Drängen von Eon nochmals Untersuchungen auf Bergbaugefahren nötig. Mitte Februar hat der Stadtrat den Grundstücksverkauf an Wilma beschlossen.
Lockere Bebauung mit Quartiersplatz
Der Projektentwickler plant entsprechend der Vorgaben eine lockere Bebauung mit grünem Quartiersplatz in der Mitte der neuen Siedlung. In Richtung Paul-Kosmalla-Straße wird die Siedlung von drei neuen Stadthäusern mit Penthouse-Wohnungen im Staffelgeschoss abgeschirmt. Hier entstehen 31 Eigentumswohnungen mit 55 bis zu 110 Quadratmetern Wohnfläche.
Auf der alten Sportplatzfläche und ringsum lässt Wilma 34 Einfamilienhäuser bauen – drei freistehende, 16 Doppelhaushälften und 15 Reihenhäuser mit Wohnflächen zwischen 130 und 160 Quadratmetern. Die Grundstücke sollen zwischen 200 und 420 Quadratmeter groß sein. Die Häuser könne man sich ähnlich vorstellen wie jene am Mühlenfeld, so Häcker. Mit der Medl ist Wilma in Gesprächen über eine Energieversorgung über Blockheizkraftwerk.
Preise hat Wilma noch nicht veröffentlicht, nimmt aber schon Interessenten in Listen auf, obwohl der Vertriebsstart erst für den Spätsommer geplant ist.
Mehr Bewohner in acht von neun Stadtteilen
>>Wohl auch wegen der Bautätigkeiten in jüngster Vergangenheit – neben Wilma baute der Mülheimer Wohnungsbau eine Siedlung im Hinterland zwischen Honigsberger Straße, Fünter Weg und Gracht – hat Heißen zuletzt Einwohner gewonnen. Ende 2018 wohnten im drittgrößten Stadtteil Mülheims 21.310 Menschen.
In der Zeit zwischen Ende 2013 und Ende 2018 haben acht von neun offiziellen Stadtteilen Einwohner hinzugewonnen. Die Ausnahme: Saarn. Der Stadtteil verlor 137 und zählte zum Jahreswechsel 23.403 Einwohner.