Mülheim. . Bei alltäglichen Verkehrskontrollen schwindet der Respekt vor der Polizei. Massentumulte wie an Karfreitag seien aber die Ausnahme.
Eine einfache Verkehrskontrolle ist am Karfreitag in Styrum zu einem Massentumult ausgeartet. Dabei bedrängten in der Spitze rund 50 Männer die Polizei, deren Arbeit wurde dadurch erheblich erschwert. In Mülheim sind Tumulte laut Auskunft der Polizei eher die Ausnahme. Bei alltäglichen Kontrollen spielen Aggressionen allerdings oft eine Rolle.
Männer kamen aus Häusern und Gaststätten
„Respektlosigkeit begegnet Polizeibeamten täglich bei Verkehrskontrollen“, sagt Polizei-Sprecherin Judith Herold. Ob dies im Vergleich zur Vergangenheit zugenommen hat, könne nicht abgeschätzt werden. Problematisch kann es werden, wenn die Polizei nicht nur auf eine Person trifft. So wie auf der Oberhausener Straße am Karfreitag. In einem Pkw saßen mehrere Männer, nach Anordnung einer Blutprobe eskalierte die Situation, aus umliegenden Häusern und Gaststätten kamen immer mehr Männer hinzu.
Bei solchen Einsätzen bleibt andernorts Arbeit liegen
Die Polizei spricht von osteuropäischen Familienstrukturen. Die Masche dabei: Die Betroffenen rufen Verwandte an, die zum Einsatzort kommen. Die Polizei ruft in solchen Fällen ebenfalls Verstärkung, sogar Teile eine Hundertschaft rückten an. „Sie haben Landeseinsatzbereitschaft“, erklärt Judith Herold. Bei solchen Einsätzen bleibe andernorts die Arbeit liegen. In Mülheim gebe es selten solche Einsätze wie Karfreitag, in Essen dagegen häufiger. „Es kann immer mal wieder vorkommen, dass sich Personen solidarisieren. Wenn sie einen Streit oder eine verbale Auseinandersetzung mitbekommen, kommen sie hinzu“, so die Sprecherin. Die Beamten wirken mit Polizeistärke dagegen, dann würde sich die Situation nach und nach entspannen.
Bei Verkehrskontrollen komme es auf den Ort an, ob die Situation kippt. In Gegenden, in denen große Familien wohnen, könne es schneller zu Tumulten kommen. In Essen nennt die Polizei die Nordstadt als Beispiel. „Wenn wir nicht nur auf Einzelpersonen treffen, entwickelt sich eine Gruppendynamik“, sagt Judith Herold.