Mülheim. . Die Bronzeskulptur von Richard Langer steht nun in der Mülheimer Stadthalle. Zuvor war sie wiederholtes Ziel von Vandalismus.
Museumschefin Beate Reese ist begeistert. „Die Flora“ von Robert Langer hat einen attraktiven Fensterplatz an der Stadthalle erhalten, gleich am Nebeneingang zum Kammermusiksaal gegenüber der Lebensfreude. Flankiert wird die Bronzestatue von zwei Vasen mit frischen Rosen. In der römischen Mythologie war die Flora die Göttin der Blüten, Pflanzen und Natur. Platz und Skulptur scheinen wie füreinander geschaffen.
„Jetzt können wir die Flora in unsere Führungen zu Kunst im öffentlichen Raum aufnehmen“, freut sich Reese. Die Tour in Richtung Müga startet am Sonntag, 14. April, um 14 Uhr am Museum Temporär an der Schloßstraße. Die in den 1930er Jahren im Rosengarten aufgestellte Skulptur war wiederholt zum Ziel von Vandalismus geworden und musste seit 2011 drei Mal zur Restaurierung in die Schmiede in Duisburg. Reese ist davon überzeugt, dass es weniger das Interesse an dem vermeintlichen Materialwert der Skulptur als vielmehr die Weiblichkeit war, die die Täter reizte, wurde sie doch an entsprechenden Stellen beschmiert oder eingeritzt.
Arm bei Hausdurchsuchung gefunden
„Man muss das mal klar sagen: Der Aufwand lohnt sich nicht und steht in keiner Relation zum zerstörten ideellen Wert. Bronzeskulpturen sehen zwar schwer aus, aber das Material ist nur drei bis acht Millimeter stark“, erklärt Restaurator Martin Kaufmann, Geschäftsführer der Schmiede. 2014 wurde der Flora der Arm an der Nahtstelle abgeschlagen, dabei ging der größte Teil der rechten Hand verloren. Den Arm fand die Polizei Ende 2014 zufällig bei einer Hausdurchsuchung. „Die Hand genau nachzubilden ist schwierig, die Finger werden zu lang oder zu dick, man trifft kaum die ursprüngliche Form“, erzählt Kaufmann.
Sein Team hat am Computer die rechte Hand gescannt, sie gespiegelt und die Finger gebogen. Mit einem 3-D-Drucker wurde dann eine Form erstellt und die Hand gegossen, die sich nun nahlos in den vorhandenen Arm einfügt.