Mülheim. . Mit Hilfe des Richter gelingt der VHS-Initiative und der Stadt ein kluger Kompromiss. Mit dem Gutachten zur VHS-Zukunft werden alle klarer sehen.
Der Richter hat Dampf vom Kessel genommen und dabei zugleich das Verfahren beschleunigt, indem es feste Termine und Vorgaben schafft. Das hilft beiden Seiten, vor allem aber der Initiative, die nun nicht mehr hingehalten werden kann.
Die Bürger können sich als Gewinner fühlen. Die Richter machten deutlich, dass sie deren Begehren durchaus für zulässig halten. Sie haben es nicht, wie man im Rat das Gefühl hatte, einfach vom Tisch gefegt. Es wird in der Sache nun auch hoffentlich jene Transparenz geben, die die Bürger bisher so vermisst haben. Zurecht durften die vielen nicht nachvollziehbaren Zahlen zu Schadenshöhen und Sanierungskosten angezweifelt werden.
Wertschätzung
Endlich hat aber auch die Initiative von unabhängiger Seite zu hören bekommen, dass hier ein Gutachten zur Wirtschaftlichkeit zwingend und sinnvoll ist, gerade weil die Stadt am Boden liegt.
Sicher, es wäre schön, wenn es gelänge, diese VHS neben dem Schloss für die Mülheimer zu erhalten, ein Denkmal zu retten, einen modernen Ort des Lernens zu schaffen. Das wird auch seinen Preis haben. In die Berechnung der Wirtschaftlichkeit darf auch die Wertschätzung für so ein beliebtes Gebäude ein Stück weit mit einfließen.
Verantwortung für das Ganze
Doch es gibt Grenzen. Auch der Bürgerinitiative kann es nicht egal sein, was der Preis für die Sanierung ist. Wenn im Sommer über Kosten und Machbarkeiten politisch gestritten wird, gehört es auch zur Transparenz, Nachteile zu benennen. VHS-Sanierung ja, dafür aber erst mal kein neues Bad oder noch mal höhere Steuern – alles möglich in der Stadt, wo die Konten immer leer sind.
Auch bei einem Bürgerentscheid gibt es eine Verantwortung für das Ganze – nur hier liegt sie nicht beim Stadtrat, sondern bei jedem Einzelnen, der sein Kreuz macht.