Mülheim. . Nachwuchs für die Ausbildung gesucht: Die Feuerwehr in Mülheim sucht geeignete Männer und Frauen. Viele Feuerwehrleute in gehen in Pension.

Die Mülheimer Feuerwehr sucht verstärkt Nachwuchs: Es werden nicht nur fertig ausgebildete Feuerwehrleute eingestellt, die Feuerwehr bildet aktuell auch weitaus mehr junge Leute als in den Vorjahren aus, wovon die meisten später auch in Mülheim arbeiten sollen. Hintergrund ist der demographische Wandel: Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Pension, Jahr für Jahr scheidet mehr Personal aus Altersgründen aus. Das Pensionsalter bei der Feuerwehr liegt bei 60 Jahren.

Der laufende Ausbildungs-Grundlehrgang für Brandmeisteranwärter endet mit der Prüfung im September 2019. Von den 16 Prüfungsteilnehmern werden zwölf nach bestandener Prüfung ihren Dienst in Mülheim versehen. Parallel dazu beginnt der nächste feuerwehrtechnische Grundlehrgang bereits am 1. April 2019 mit weiteren 20 Anwärtern. Zwölf davon, elf Männer und eine Frau, sollen nach Abschluss der Prüfungen im September 2020 die Truppe in Mülheim verstärken.

Strenge Voraussetzungen für Bewerber

Beim Feuerwehr-Grundlehrgang wird in Mülheim mit echtem Feuer ausgebildet, das hier ein Ausbilder entfacht.
Beim Feuerwehr-Grundlehrgang wird in Mülheim mit echtem Feuer ausgebildet, das hier ein Ausbilder entfacht. © Oliver Müller, Archiv

Ähnliche Zahlen erwartet Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes auch für den aktuell ausgeschriebenen neuen Grundlehrgang, der am 1. April 2020 beginnen wird, und für den aktuell die Bewerbungen bei der Feuerwache eingehen. 50 junge Leute haben bereits ihre Unterlagen eingereicht. Die Voraussetzungen sind streng und sehen neben einer handwerklichen Ausbildung vor allem körperliche Fitness und Belastbarkeit voraus. „Um zwölf geeignete Bewerber oder Bewerberinnen zu finden, benötigen wir 400 bis 500 Bewerbungen“, weiß Drewes aus Erfahrung. Bewerben könne sich übrigens auch „Spätberufene“: Das Höchstalter bei der Einstellung für die Ausbildung zum Feuerwehrmann/zur Feuerwehrfrau liegt bei 38 Jahren. Die meisten der Anwärter sind altermäßig allerdings in ihren 20er Jahren, so Drewes. „Der Nachteil, wenn man zu spät anfängt, kann sein, dass man seine Pensionsansprüche nicht mehr zusammenbekommt“, sagt Thorsten Drewes.

Auch fertig Ausgebildete werden eingestellt

Die Mülheimer Feuerwehr stellt zwischendurch auch fertig ausgebildete Kräfte ein. Es wechseln immer wieder mal Feuerwehrleute in andere Kommunen. Doch jedes Jahr ein neuer Ausbildungslehrgang – eine vergleichbare Situation liegt in Mülheim laut Thorsten Drewes inzwischen zehn Jahre zurück.

Die Feuerwehr hat bei der Personalplanung stets mehrere Jahre im Blick. Rund 200 Berufsfeuerwehrleute hat die Stadt. Im kommenden Jahr gehen sechs Feuerwehrleute in den Ruhestand, 2021 sind es ebenfalls sechs. 2022 sind es dann schon acht und im Jahr 2023 zwölf.

Auch in diesem Jahr gehen sechs Feuerwehrleute in den Ruhestand, darunter im November auch der Leitende Branddirektor Burkhard Klein, der Chef der Mülheimer Berufsfeuerwehr.

Frauen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt

Wer sich für eine Ausbildung bei der Mülheimer Berufsfeuerwehr interessiert, findet alle Informationen dazu im Internet unter der Stadtseite www.muelheim-ruhr.de (Feuerwehr, Stellenangebote).

Voraussetzungen sind etwa ein gültiger Führerschein Klasse B, keine Vorstrafen, eine Größe von mindestens 165 cm bis max. 200 cm.

Nach bestandener Prüfung ist die Ausbildung zum Notfallsanitäter vorgesehen. Frauen werden bei gleicher Qualifikation und Eignung bevorzugt berücksichtig. Weitere Auskünfte unter 0208/455-3711.