Mülheim. . Ohne ehrenamtliche Helfer geht beim Badminton-Turnier in der Mülheimer Innogy Sporthalle nichts. 150 Mitglieder des 1. BV Mülheim sind dabei.
Das Scheinwerferlicht ist in den kommenden Tagen natürlich auf die internationalen Topstars der Badmintonszene gerichtet. Nicht weniger wichtig sind aber die zahlreichen Helfer, die im Hintergrund dafür sorgen, dass die German Open in der Innogy Sporthalle auch 2019 wieder ein Erfolg werden.
Der letzte Ballwechsel im Damendoppel ist gespielt, Olga Konon und Franziska Volkmann haben ihr Qualifikationsspiel verloren. Während die beiden mit hängenden Köpfen den Court verlassen, flitzen Kinder über die beiden Spielhälften. Bewaffnet mit Wischmops präparieren sie den Platz für das nächste Spiel. „Gerade wenn eine Partie vorbei ist, müssen wir schnell sein“, berichtet der 13-jährige Tim Erdmann. Er ist eines von den Wischkindern, die bis Sonntag im Einsatz sind. Auch Eric Bittermann ist seit einigen Jahren mit dabei und freut sich: „So nah am Spielgeschehen zu sein, das ist schon cool.“
1. BV Mülheim stellt rund 150 ehrenamtliche Helfer
Die beiden sind Mitglieder beim 1. BV Mülheim, spielen selbst Badminton. Und sind damit Musterbeispiele dafür, warum der organisatorische Ablauf bei den German Open so gut läuft. Denn der Verein, der aktuell 285 Mitglieder hat, stellt rund 150 ehrenamtliche Helfer, die mit viel Engagement im Einsatz sind.
Schon im Vorfeld haben sie die Courts aufgebaut, internationale Spieler vom Flughafen abgeholt und in die Hotels gebracht. Auch während der Turniertage sind sie im Einsatz und kümmern sich überall dort, wo sie gebraucht werden. „Jede helfende Hand ist enorm wichtig. Ich ziehe den Hut vor jedem, der sich hier einbringt“, sagt Frank Thiemann, 1. Vorsitzender des 1. BV Mülheim.
Infopoint in der Halle ist wichtiger Anlaufpunkt
Wichtiger Anlaufpunkt in der Halle ist natürlich auch der Infopoint. Sind es an den ersten Turniertagen noch häufig die Teammanager, die kommen, um organisatorische Fragen zu stellen, übernehmen diese Rolle im Laufe der Woche die Zuschauer. „Die zweitmeist gestellte Frage ist die, ob und wann Lin Dan spielt“, verrät Carolin Ruth. Und was wird noch häufiger erfragt? „Wo die Toiletten sind“, sagt Ruth mit einem Schmunzeln.
In all den Jahren, in denen das Team am Infopoint bereits zusammenarbeitet, habe man auch ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Spielern und Teamverantwortlichen aufgebaut. „Wir wissen mit den kulturellen Besonderheiten einiger Nationen umzugehen und auch die Teammanager wissen, wie sie mit uns umgehen müssen“, verrät Carolin Ruth.
Staubsauger-Crew am Abend
Auf den Plätzen laufen die abschließenden Spiele des Tages, im Hintergrund halten sich bereits die Helfer bereit. Denn wenn der letzte Ball gespielt ist, der letzte Sieger feststeht, schlägt wieder ihre Stunde. Dann rückt die „Staubsauger-Crew“ aus und saugt alle Plätze gewissenhaft ab. Damit dann, wenn die Scheinwerfer am nächsten Tag wieder auf die Topspieler gerichtet sind, alles glänzt.
Mehr Topleute, weniger lokale Stars
Dass die German Open von Jahr zu Jahr einen höheren Stellenwert im Badminton-Kalender einnehmen, sieht Frank Thiemann, 1. Vorsitzender des 1. BV Mülheim, mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Natürlich ist es schön, wenn das Niveau hoch ist. Aber durch die kleineren Teilnehmerfelder haben die deutschen und europäischen Spieler weniger Chancen, teilzunehmen.“
So sei es auch gekommen, dass die Bundesliga-Asse des 1. BV Mülheim in diesem Jahr nicht mit dabei sind. „Ich habe mit unseren Spielern gesprochen. Sie wären gerne dabei. Wenn aber schon 32 der besten 50 Spieler der Welt melden, dann wird es schwer“, sagt Thiemann.
Das würde sich auch beim Publikum bemerkbar machen. „In den ersten Tagen ist es überhaupt kein Problem, unsere Mitglieder für das Turnier zu begeistern. Wenn am Sonntag aber nur noch Asiaten mit dabei sind, sinkt das Interesse“, sagt er – und würde sich mehr heimische Spieler im Teilnehmerfeld wünschen.
„Die Topleute sprechen für das Turnier, aber Lokalmatadore wären natürlich auch super“, so Thiemann, dessen Begeisterung für die German Open dennoch hoch ist.