Mülheim. Die heimischen Rapper sind auf Portalen vertreten, die Nutzer mit Songs bedienen. Die Gewinnbeteiligung der Musiker soll aber gering sein.
Ein Großteil der Musiker ist auf Streamingportalen vertreten. Der schwedische Anbieter Spotify ist Marktführer. Die Mülheimer Rapper setzen auf das Streaming, dem Hören eines Songs per Klick. Der Song „Ich hebe mein Glas“ von Bato wurde innerhalb eines Monats rund 1,5 Millionen mal gestreamt.
Der Trend geht weg von gepressten CDs. 2018 überstieg der Umsatz der Streaming-Portale in Deutschland erstmals den des CD-Verkaufs. Der Mülheimer Rapper und Label-Boss Manuellsen, bei dem auch Bato unter Vertrag steht, sagt dazu: „Heute geht alles über Streaming. Ich stelle mir zuhause auch keine CD mehr hin. Wenn man Boxen herausbringt, muss man natürlich CDs dafür pressen lassen. Meistens sind es die gestandenen Fans, die sich eine Box kaufen. Sonst kauft sich heute kaum noch jemand eine CD im Laden.“
Musikauswahl ist direkt vom Handy abrufbar
Beim Streamen haben die Kunden ihre Musikauswahl direkt auf dem Handy. Wie viel die Musiker dabei verdienen, wird oft im Hintergrund gehalten. Es wurde in dem Zusammenhang oft von Ausbeutung gesprochen. Das Musikanalysemagazin Music Business Worldwide hatte mal die Anteile der Spotify-Grundgebühr von 9,99 Euro im Monat aufgedröselt: Der Anbieter selbst verdient 21 Prozent, die Plattenfirmen, die oft die Song-Rechte besitzen, 73 Prozent. Nur sechs Prozent gehen an die Musiker, was knapp 70 Cent ausmacht.
Pro Klick gibt es für einen Song 0,006 bis 0,0084 Dollar bei Spotify. Laut Spotify kommt ein Hitalbum auf etwa 425.000 Dollar im Monat, ein Top-Ten-Album auf 145.000 Dollar, ein Nischenalbum auf 3300 Dollar. Diese Beträge schüttet Spotify an Rechteinhaber aus, also in der Regel an Plattenfirmen. US-Rapper Nipsey Hussel verriet via Twitter 2018 mal Zahlen: Über Spotify kamen nach eigenen Angaben 4370 US-Dollar Gewinn für eine Million Streams eines Songs heraus.