Mülheim. . Die Mülheimer Berufsfeuerwehr twittert zwölf Stunden lang: Nutzer sind live dabei und werden in Echtzeit nicht nur über die Einsätze informiert.

Achtung, das ist eine Warnmeldung, aber keine gewöhnliche! Über Mülheim, dem Ruhrgebiet, NRW, ja, über ganz Deutschland zieht ein Gewitter auf! Mit der allergrößten Wahrscheinlichkeit, sogar ganz bestimmt, erreicht es am Montagmorgen, am 11. Februar, um 8 Uhr, deutschen Boden. Besser: vor allem deutsche Mobilfunkgeräte. 41 Berufsfeuerwehren beteiligen sich zum europaweiten Tag des Notrufes am so genannten Twitter-Gewitter. Auch die Mülheimer Feuerwehr ist dabei – zwölf Stunden lang.

Es geht schneller, besser, weiter mit Twitter

Das Ziel: „Mit dieser Aktion wollen wir auf uns aufmerksam machen“, erklärt Thorsten Drewes schlicht. Natürlich – und wie geht es schneller, besser und weiter als mit Hilfe des Kurznachrichtendienstes Twitter? Mit Twitter, diesem „Echtzeit-Tool“, wie Drewes es nennt, könne man auch bei größeren Einsätzen direkt reagieren, wirkt Spekulationen entgegen, ist schneller unterwegs, über viele Nachrichtenblasen hinweg. Nahezu live wollen mehrere Kollegen die Einsätze der Mülheimer Feuerwehr unter den Hashtags #Mülheim112 und #EinsatzfürMülheim verbreiten.

Doch damit nicht genug: „Wir werden die Zeit auch nutzen, um verschiedene andere Themenblöcke vorzustellen“, so Drewes weiter. So soll es zum Beispiel darum gehen, wie man vernünftig einen Notruf absetzt. Die Wache präsentiert sich, zeigt, was ist, mit all ihrem Zubehör, es gibt viele Statistiken, Zahlenwerk, Fotos, kurze und längere Videos, die gehören auch dazu. Thorsten Drewes hat das alles schon länger geplant – „mindestens drei Wochen“ hat das Twitter-Gewitter den Mülheimer Feuerwehrmann in der Vorbereitung beschäftigt.

Fragen zum Berufseinstieg bei der Feuerwehr

Über allem: Via Twitter wollen die Kräfte rund um Thorsten Drewes auch auf die Ausbildung bei der Feuerwehr aufmerksam machen. „Wie komme ich zur Feuerwehr?“ – diese einfache Frage zum Berufseinstieg soll ganz differenziert und ausführlich beantwortet werden. Über Facebook erreicht die Feuerwehr Mülheim schon heute einen Großteil möglicher Bewerber.

Was früher die Anzeige in Fachzeitschriften war, ist heute ein Aufruf zur Bewerbung im sozialen Netzwerk. „Damit erreichen wir die meisten Leute, etwa 80 Prozent der Bewerber werden durch Facebook auf uns aufmerksam“, so Drewes. „In Sachen Facebook haben wir gar keine Sorgen“, sagt Drewes auch. 25.605 Menschen gefällt die Seite – damit ist „Feuerwehr Mülheim an der Ruhr“ unter den Top Ten der deutschen Feuerwehren.

Pressesprecher der Feuerwehren arbeiten zusammen

Die Idee zum Gewitter mal ganz ohne Regen, Hagel, Schnee nur per Twitter entstand innerhalb des „Netzwerks der Pressesprecher der deutschen Berufsfeuerwehren“. Seit Jahren schon sind sie eng verbunden, arbeiten direkt zusammen, es gibt regelmäßige Treffen.

„Die Rolle von Social Media wird auch für uns immer größer“, betont Thorsten Drewes. 70 bis 80 Prozent seines Arbeitsalltags nehmen die sozialen Medien mittlerweile ein – vor sechs Jahren waren es zehn Prozent.

>>> SO FOLGEN SIE DER FEUERWEHR MÜLHEIM

Am Montag, 11. Februar, startet das Twitter-Gewitter um 8 Uhr. Unter dem Hashtag #Mülheim112 gibt es die Mülheimer Tweets und unter #112live die Tweets aller teilnehmenden Feuerwehren.

Wer keinen Twitter-Zugang hat, kann den Mülheimer Feuerwehrkräften unter twitter.com/FeuerwehrMH folgen, das funktioniert auch ohne eine vorherige Anmeldung bei Twitter.