Mülheim. . Die CDU-Fraktion schickt Marc Buchholz (50) in die Wahl zu Mülheims Sozialdezernenten. Damit macht sie der SPD wohl ihre Hausmacht streitig.

Die CDU hat am Mittwochabend während ihrer Fraktionssitzung zum Sturm auf das Sozialdezernat geblasen: Die Fraktion entschied laut Fraktionsvize Heinz Borchardt einstimmig, am 14. Februar mit einem eigenen Kandidaten in die Dezernentenwahl zu gehen. Marc Buchholz (50), derzeit Beigeordneter in Kevelaer, darf Informationen dieser Zeitung zufolge bei der Wahl auf eine breite Mehrheit jenseits der SPD hoffen.

Bei einer Vorstellungsrunde mit fünf Kandidaten hatte Buchholz am Montag selbst bei den linken Splittergruppen sowie bei der MBI Eindruck hinterlassen. Dem Vernehmen nach steht die SPD mit ihrem Kandidaten Georg Robra, Beigeordneter in Rheda-Wiedenbrück, nun knapp eine Woche vor der entscheidenden Ratssitzung auf verlorenem Posten.

SPD hatte wichtiges Dezernat für sich beansprucht

SPD-Fraktionschef Dieter Spliethoff hatte stets für seine Partei reklamiert, ein Anspruch auf das Dezernat für Bildung, Soziales, Jugend, Gesundheit, Sport und Kultur zu haben. Dabei hatte Spliethoff darauf verwiesen, dass es in der Vergangenheit üblich gewesen sei, sich mit der CDU bei der Besetzung der Dezernate eng abzustimmen, nach dem Motto: Wir wählen ­deinen Kandidaten für dieses, du unseren Kandidaten für jenes Dezernat.

Damit hat die CDU nun gebrochen. Borchardt betonte am Abend gar, eine solche Verabredung mit der SPD gebe es „schon lange nicht mehr“. Er sagte, es sei für die CDU „wichtig, im Sozialdezernat mal einen Fuß drin zu haben“ und „vielleicht neue Ideen“ einzubringen.

CDU-Vize glaubt nicht an vergiftetes Klima

Borchardt glaubt nicht, dass die Personalie Buchholz nun das politische Klima zwischen CDU und SPD nachhaltig vergiftet: „Wir sollten das Wohl der Stadt im Auge haben.“