Mülheim. . Studenten und Abteilungsleiter schätzen die Verzahnung von der Hochschule Ruhr West und Firmen. Jüngster Partner ist das Unternehmen MAN.

Die Hochschule Ruhr West bleibt auf Expansionskurs. In Broich werden Fachräume mit Drei-Dimensional-Druckern der neuesten Generation ausgerüstet. In Bottrop entsteht im Gründerzentrum Proper III, einem ehemaligen Zechenstandort, gerade ein 600 Quadratmeter großes Fabrikationslabor (FabLab). In beiden offenen Werkstätten können Studenten die computergesteuerte Fertigung von Bauteilen ausprobieren, entwickeln und umsetzen – in enger Zusammenarbeit mit Firmen.

Um die Verzahnung solcher und weiterer Projekte voranzutreiben, brauchen die Hochschule Ruhr West (HRW) und deren Förderverein stets neue Partner. Mit „MAN Energy Solutions“ stößt jetzt ein Unternehmen aus der Nachbarstadt Oberhausen dazu, das mit seiner neuen Unternehmensausrichtung qualifizierten Nachwuchs braucht. „Daher ist es konsequent, Studenten der HRW in Projekten zu fördern, sie für unsere Aufgaben zu begeistern und ihnen in der Region eine Zukunftsperspektive zu geben“, erklärt Dr. Christopher Antes.

Ziel ist es, Talente in der Region frühzeitig zu erreichen

Der Vizepräsident Turbomaschinen bei MAN sieht in der Kooperation Vorteile für beide Seiten: kurze Austauschwege zwischen Studenten im Labor und Mitarbeitern im Betrieb. Gleichzeitig sollen mit dem MAN-Engagement Aktivitäten im Hochschulmarketing, bei Stipendien, Werkstudententätigkeiten, Projektarbeiten und Förderprojekten an der HRW gestärkt werden. „Gemäß unserem neuen Leitspruch ‚Future in the making‘ (die Zukunft liegt in der Herstellung) möchten wir zukünftige Talente in der Region frühzeitig erreichen und für uns als attraktiven Arbeitgeber am Standort Oberhausen begeistern. In der HRW sehen wir genau diese Talente. Durch zahlreiche Projekte und Kooperationen mit der HRW hoffen wir auf schnelle Einsatzmöglichkeiten, von denen alle profitieren“, sagt Christopher Antes.

„Diese Zusammenarbeit mit MAN zeigt, wie Firmen und Hochschule den Transfergedanken leben“, sagt Prof. Dr. Oliver Koch. „Das Themenfeld ‚Energiespeicherung’ ist besonders wegen der Energiewende hochaktuell und ein Forschungsgebiet der Hochschule. Unsere Wissenschaftler besitzen hervorragende Expertisen – ebenso wie MAN. Bringen wir also unsere Experten zusammen und führen Gespräche, welche Projekte wir gemeinsam initiieren können“, fügt der HRW-Vizepräsident für Forschung und Transfer hinzu.

Innovation soll gelebt und erlebt werden

Seit zehn Jahren arbeiten immer mehr Firmen mit der HRW zusammen. Partner für Stipendien und Transferprojekte unterstützen die Entwicklung und Forschung.

Die MAN-Spende „kommt idealerweise in einer Phase, in der die Erweiterung des FabLabs von 150 auf 600 Quadratmeter ansteht“, erklärt Prof. Michael Schäfer, der seit 2012 das Labor an der HRW in Bottrop leitet. „Ich hoffe, dass wir das größere, neue FabLab schon bis September in Betrieb nehmen können. In dieser kreativen Umgebung soll Innovation gelebt und erlebt werden und als Testumgebung für kleine und mittelständische Unternehmen nutzbar sein.“

Am Standort in Broich gibt es ebenfalls solche Labore in kleineren Raumgrößen. Dort entwickeln Studenten Bauteile, die Drei-D-Drucker aus Kunststoff oder Metall herstellen. Das Entwickeln der Druckprogramme könne zentral gelöst werden. „Aber die schnelle Produktion von kostengünstigen Ersatzteilen wird zukünftig nahe beim Kunden erfolgen“, sagt Oliver Koch.

In Mülheim sieht er zurzeit keine Erweiterungen, obwohl die HRW mehr als ausgelastet ist.