Mülheim. . Aufbruchstimmung für die Innenstadt wollen Marion Appenzeller und Tom Hemmelmann erzeugen. Am Freitag startet ihre Abendkonzertreihe mit Macant.

Manchmal kann es vom Gedanken bis zur Tat ganz schnell gehen – wenn man ein wichtiges Ziel vor Augen hat. „Es muss was passieren in der City. Wir müssen für unsere Stadt die Trommel rühren“, finden Marion Appenzeller und Tom Hemmelmann. Eine Konzertreihe haben die Inhaberin von Rick’s Café am Synagogenplatz und der Musiker und Mitinitiator der Akustik-Reihe „Handgemacht“ (Stadtbibliothek) im Sinn. Zehn Termine waren schnell gefunden, direkt am Freitag, 8. Februar, um 19.30 Uhr fällt der Startschuss.

Und künftig soll es jeden ersten oder zweiten Freitag im Monat ein Abendkonzert geben gegen „die abendliche Tristesse der Mülheimer Innenstadt“, sieht Appenzeller Bewegung an vielen Stellen in der Stadt, wenn auch nicht unbedingt auf der Schloßstraße, sondern in den Nebenstraßen: „Ich erlebe dort Aufbruchstimmung und bin immer wieder überrascht und begeistert.“

Mehr Veranstaltungsangebote in die Innenstadt

Was fehlt der City? Zum einen noch mehr Veranstaltungsangebote, damit die Menschen in die City kommen. „Dass das Kunstmuseum am Synagogenplatz geschlossen hat, merken wir im Café deutlich“, sagt Appenzeller. Aber auch eine bessere Koordination zwischen den Mülheimer Veranstaltungen ist notwendig: „Wir haben bei „Handgemacht“ in der Stadtbibliothek schon erlebt, dass parallel ein Konzert im Mocca Nova war. Damit zieht man sich gegenseitig Gäste ab“, analysiert Tom Hemmelmann.

Der Musiker und Netzwerker hatte die Reihe „Am Lagerfeuer“ übernommen und zur unplugged-Reihe „Handgemacht“ weitergeführt, zu der auch der eigene Sohn selbstironisch als „Phil der Pfuscher“ an Gitarre und Cajon auftrat. Das funktionierende Mülheimer Netzwerk mit vielen guten Musikern vor Ort will Tom Hemmelmann anzapfen. „Wenn wir die Mülheimer freitags vom Fernseher weg in die Innenstadt locken wollen, dann muss da der Bekannte, Nachbar oder Kollege auftreten, dessen Musik ich immer schon mal hören wollte“, setzt der Musiker auf Lokalkolorit. Das übrigens zog nicht nur lange Zeit im Mocca Nova sondern auch auf der Freilichtbühne, weiß Hemmelmann.

Zum Auftakt am Freitag kommen Macant in Rick’s Café. Das Trio haben Matt Canty (Gesang, Gitarre), Philipp Hemmelmann (Cajon/Gesang) und Christian Vesper (Gitarre/Gesang) ins Leben gerufen als sie sich zum „Lagerfeuer“ in der Stadtbibliothek einfanden und dort einfach loslegten. Seitdem haben sie sich die Hits der vergangenen 40 Jahre zur Brust genommen und sie akustisch und dreistimmig neu interpretiert. „Die Jungs haben eine enorme Präsenz. Für mich ist Macant die beste Akustikgruppe, die derzeit unterwegs ist“, wirbt Hemmelmann.

Früher mehr inhabergeführte Geschäfte

Appenzeller hofft, dass die Reihe ähnlich gut einschlägt, wie ihr Vorbild: die Reihe Kultur in Mülheim (KIM). Sie wollen auch anknüpfen an die Zeit vor 20 Jahren, „damals gab es mehr inhabergeführte und abwechslungsreichere Geschäfte auf der Schloßstraße“, erinnert sich Appenzeller, die ihr Café seit zehn Jahren führt. Und sie weiß noch von rappelvollen Veranstaltungen etwa mit Heinz Rudolf Kunze am Synagogenplatz. „Es hilft nicht, darüber zu jammern“, meinen beide, „wir wollen das Gemecker über den Niedergang der Einkaufmeile in ein positives Gefühl wandeln“.

>>> ZEHN TERMINE FÜR DIE NEUE REIHE

Zehn Termine haben Appenzeller und Hemmelmann für 2019 geplant, jeweils am ersten oder zweiten Freitag im Monat um 19.30 Uhr.

Noch steht nur die Besetzung zum Auftakt mit Macant am 8. Februar. Hemmelmann ist sicher, das Programm mit interessanten Newcomern und bekannten Größen weiter füllen zu können.

Weitere Termine: 8. März, 5. April, 3. Mai, 7. Juni, 5. Juli, 6. September, 4. Oktober, 8. November, 13. Dezember. Für den Eintritt geht der Hut rum.