Mülheim.. Verlag an der Ruhr hat mit seinem Firmenchor „Ruhr -Tones“ ein Video gedreht und einen Preis beim Wettbewerb des Bildungsministeriums gewonnen.

Wenn man über Teamwork ein Lied singen würde, müsste es „Lean on me“ sein, dachte sich der Firmenchor des Verlags an der Ruhr. Mit ihrer Interpretation des Songs von Bill Withers haben die „Ruhr-Tones“ die Berliner Jury überzeugt: Der zweite Platz der Mitsing-Aktion des Bundesbildungsministeriums in der Kategorie „Der Überraschungsmoment“ war den elf Frauen sicher, die sich seit über drei Jahren einmal in der Woche zum Singen in der Mittagspause treffen.

Das fröhliche Video zeigt die Chor-Frauen bei der Arbeit in ihrem Verlagshaus an der Wilhelmstraße, wie sie sich gegenseitig bei kleinen Missgeschicken helfen, sich im Job unterstützen. „Lean on me“ bedeutet so viel wie „stütz dich auf mich, verlass dich auf mich“. Und mit Musik geht alles besser: Selbst ein Meeting mit schlecht gelaunten Verlags-Kollegen wird im Video zur fröhlichen Runde: Als der Chor singend hereinkommt, strahlen alle Augen.

The Ruhr-Tones - Lean on me 

Vanessa Oertgen hat ihre Kolleginnen beim Singen für den Wettbewerb gefilmt. Während andere Chöre, so erzählen es die Frauen, für den Wettbewerb teils sogar im Tonstudio waren, haben die Mülheimerinnen alles selbst gemacht. Elf Frauen sind sie im Firmenchor, der aus einer fixen Idee an der Kaffeemaschine entstand.

Treffen zur musikalischen Mittagspause

45 Mitarbeitende hat der Verlag an der Ruhr, jede Abteilung ist im Chor vertreten. Die fünf Männer im Team konnten sich noch nicht zum Mitsingen aufraffen, wären aber hochwillkommen.

Jeden Donnerstagmittag treffen sich die Sängerinnen 45 Minuten zur musikalischen Mittagspause im Besprechungsraum. Monika Strobl aus der Redaktion Grundschule leitet den Chor, über 20 gängige Stücke haben sie inzwischen einstudiert, die auch bei Betriebsfesten zum Besten gegeben werden. Verlagsgeschäftsführerin Annika Renker singt selbst mit, sie schaffte es, terminbedingt, aber nicht jede Woche.

Zunächst Bedenken zum Erfolg einer Singstunde

Dabei hatte Monika Strobl, die nicht nur Keyboard spielt, sondern auch eine Chorleiterausbildung hat, anfangs Bedenken, da kämen vielleicht nur drei Leute zum Singen vorbei. Alle waren von der Resonanz im Verlag positiv überrascht. Angefangen haben sie mit einem einfachen Kanon, jetzt werden die Notenhefte immer umfangereicher. „Es ist jede Woche immer wieder total schön“, sagt Inga Deventer, Alt, und zuständig für Verlags-Publikationen der Sekundarstufe. „Das Singen ist gut für Herz und Seele – und man bekommt den Kopf frei.“

Das Ministerium für Bildung und Forschung hatte im vergangenen Wissenschaftsjahr 2018 bundesweit Kolleginnen und Kollegen dazu eingeladen, sich zum gemeinsamen Singen zu treffen und ein Video davon einzureichen. „Klingt nach Teamwork“ hieß der Wettbewerb, und die elf Verlagsfrauen können sich bei der heutigen Preisübergabe in Essen auf Zollverein über einen gemeinsamen Teamausflug an einen Zukunftsort des Wissenschaftjahres freuen.

Preisgeld in Höhe von 1500 Euro

Vanessa Oertgen und Monika Strobl nehmen den Preis im Wert von 1500 Euro und die Urkunde stellvertretend für alle Frauen entgegen. Bei der Ausflugstour ist dann das ganze Chor-Team wieder mit dabei. Und gesungen wird, so kann man sich vorstellen, dabei dann sicher auch das ein oder andere Stückchen.

>>>Aktive Mittagspause und Engagement-Tag

Der Verlag an der Ruhr an der Wilhelmstraße ist für Arbeitsmaterialien, Lehr- und Lernmaterialien für Lehrer, Schüler, Eltern und Erzieher bekannt.

Das Unternehmen bietet den Mitarbeitenden auch eine „aktive Mittagspause“ mit einem Sporttrainer an, sowie einen Engagement-Tag im Jahr in sozialen Einrichtungen.

Der Chor plant, künftig einmal jährlich in ein benachbartes Seniorenheim zu gehen und dort zu singen. Möglicherweise fände sich auf diesem Wege sogar ein rüstiger Senior, der im Chor mitmacht. „Dann hätten wir endlich eine Bass-Stimme dabei“, lachen die Chor-Frauen.