Mülheim. . Drei-Königs-Konzert in der ausverkauften Saarner Klosterkirche. Chor der Singschule Himmelfahrt Solisten und Orchester begeistern das Publikum.

„Halleluja“ war das am häufigsten gesungene Wort beim Drei-Königs-Konzert in der Saarner Klosterkirche. Fünf Minuten stehender Applaus – das war die Lobpreisung des Publikums für die Sängerinnen, Sänger und Instrumentalisten am Schluss. Ein vielstimmiges und ausgewogenes Konzert war nach 75 Minuten samt Zugabe verklungen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer waren absolut begeistert von den Vorträgen aus der Weihnachtsgeschichte – „Halleluja“!

Schilderung der Weihnachtsgeschichte

Hauskantor Professor Werner Schepp hatte für das 29. Drei-Königskonzert in St. Mariä Himmelfahrt eine Kantate und ein Oratorium ausgewählt. Beide Notenreihen schildern die Weihnachtsgeschichte – wie die Hirten das Jesuskind entdecken, ihm Geschenke bringen und die Nachricht von seiner Geburt in die Welt tragen. Obwohl viele bereits am Wochenende zu Hause die Weihnachtsdekorationen abgeräumt haben, dauert für Christen die Weihnachtszeit bis zum 2. Februar, Maria Lichtmess. Die Orthodoxen feiern Weihnachten am Drei-Königs-Tag – wegen der Kalenderverschiebung.

Völlig unterschiedlich haben die Komponisten Marvin Curtis und Camille Saint-Saëns vertont. Der Amerikaner schrieb eine Kantate, der Franzose komponierte ein Oratorium. Beiden gemeinsam sind die jeweils zehn Sätze.

Das „Glory to God“ von Curtis, in der Orchesterfassung von Klaus Wallrath, war die stimmgewaltige Eröffnung. Sopran, Alt, Tenor und Chor bildeten Harmonien mit Harfe, Streichern und Orgel. Unüberhörbar war die Nähe zu Gospelklängen und dem Jazz. Das Solo „Glory to God“ schien dem Bohyeon Mun (kraftvoller Tenor) auf den Leib geschrieben. Beim letzten Satz „Shout Halleluja“ brillierten der Chor der Singschule Himmelfahrt und die Solisten. Danach raunten die Besucher schon „Prima“, „absolut klasse“ oder „spitze“.

Nachwuchs singt mit Profis

Das „Oratorio de Noël, op. 12“ von Saint-Saëns bildete den zweiten Teil des Konzertes. Es begann mit einem leisen Prélude, wie es in die romantische Epoche des Komponisten passt. Der Franzose greift in seinen Sätzen neben den Texten des Lukas-Evangeliums auch Psalmen und Texte des Propheten Jesaja und Beschreibungen der Evangelisten Johannes und Matthäus auf. Dieses Oratorium komponierte Saint-Saëns in nur elf Tagen.

1858 in Paris zum ersten Mal aufgeführt, war auch in der Klosterkirche von Streichern und Orgel ein warmes Klangbild zu hören, das Elina Winz mit ihrer Harfe immer wieder fein aufhellte.

Chor ist in der Jugendkantorei verankert

Der in der Jugendkantorei verankerte Chor besteht aus Mitgliedern der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt. An diesem Abend zeigten die Jugendlichen, was mit Freude und disziplinierter Nachwuchsarbeit möglich ist. Zu den vielstimmigen Harmonien hatte Leiter Werner Schepp die Profi-Solisten Katharina Borsch (Sopran), Laura Kriese (Mezzosopran) Cornelia Orendi (Alt) Bohyeon Mun (Tenor) und Gregor Finke (Bass) engagiert. Das Rheinische Oratorienorchester, Elina Wins (Harfe) und Klaus Wallrath (Orgel) begleiteten die Sängerinnen und Sänger.

Obwohl die Ausführenden die Stücke in ihren Originalsprachen Englisch und Französisch sangen, war das Publikum stets im Bilde. Dafür sorgten deutsche Übersetzungen im Programmblatt. Bei der Zugabe „Shout Halleluja“ sangen zahlreiche Besucher bereits leise mit. „Singt Halleluja“!

>>> WEITERE KONZERTE IM KLOSTER

Weitere Termine in der Reihe „Musik im Kloster Saarn“ stehen demnächst an: Chorkonzert zur österlichen Bußzeit am 7. April; Konzert – Musik der Zisterzienserinnen am 12. Mai; Serenade im Kreuzganghof. Alle Auftritte jeweils sonntags, um 18 Uhr.

Die Saarner Orgeltage starten am 15. September, um 18 Uhr.

Karten gibt es an den Vorverkaufsstellen, an der Abendkasse oder im Internet unter: www.musik-im-kloster-saarn.de /service/reservierung/